Segelnde ehemalige Berufsfahrzeuge

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ABBI

ABBI ist der Nachbau einer Snekkerstenjolle, wie sie am Øresund gebaut wurden. Man bezeichnet diese Boote als “Smakkejollen” wegen ihres “Smakkeriggs”,  einem vierkantigem Segel mit Spreize. Boote dieser Bauart waren die Arbeitsboote schlechthin und in ganz Dänemark verbreitet. Man benutzte sie für Heringsgarne (Netze), Aalreusen, Grundangelfischerei und zur Kontrolle von Stellnetzen.

Häufig dienten diese Boote auch als Kadrejerboote, dies waren Schiffshändlerfahrzeuge zur Versorgung der großen Segelschiffe, die durch den Sund fuhren.

Die Fischer bevorzugten die Sprittakelage wegen ihrer Einfachheit und Handlichkeit. Beim Fischen (Arbeiten) wird der Spritbaum an den Mast herangeholt und das Segel an den Mast gelascht, so dass der ganze Bootsraum für das Arbeiten mit Netzen, Leinen o.ä. frei ist.

Typ: Kopie einer Smakkejolle von 1880
Rumpflänge: 5,90 m
Baujahr: 1980
Breite: 2,15 m
Werft: Michael Kiersgaard Troense, DK
Tiefgang: 0,8 m / 1,36 BRT
Segelausrüstung: Smakke-Segel
Segelfläche: 23 qm

ABSALON

Ursprünglich wurde das Fahrzeug bei der Herings- und Seezungenfischerei im Kattegatt eingesetzt. Absalon wurde mit vollem Jagtsegelriss und einem 4 PS-Hilfsmotor Avance ausgerüstet. Es gehörte zu den fleißigsten Fischerbooten um Halsnæs. Um Lachse zu fangen, dehnte der Fischer das Fanggebiet bis vor Bornholm aus. Zeitweilig wurden sogar Frachtfahrten mit Kartoffeln von Samsø nach Kopenhagen unternommen.

Das außergewöhnliche Länge-Breite-Verhältnis 1:2 trug Absalon den Spitznamen „Ballon“ ein. Diese Bauweise ermöglichte es dem Fischer, bei nahezu jedem Wetter auf Fischfang zu gehen, da sie sehr ruhig im Wasser liegt.

Typ: Isefjordboot Kutter Fischereifahrzeug
Rumpflänge: 10,98 m
Baujahr: 1903
Breite: 4,98 m
Werft: I. Poulsen Frederiksund, DK
Tiefgang: 1,65 m
Baumaterial: Eiche
Segelfläche: 103 qm

ALBIN KÖBIS

Die heutige ALBIN KÖBIS erblickte im Jahr 1948 als Fischkutter in Barth auf dem Darß das Licht der Welt. Der Kutter zählte zur ersten Serie von zwölf Schiffen eines Kutterbauprogramms, das in jenem Jahr im Osten Deutschlands begonnen wurde und in seiner Größenordnung bis dahin einmalig war. Das Schiff basiert auf dem bereits 1936 entwickelten 17m-Kutter „Typ D“. Mit Sicherheit hatten sowohl die Konstrukteure als auch die Erbauer zwölf Jahre später große Erfahrungen beim Bau von Segelschiffen – nur so sind die wunderbaren Segeleigenschaften des Kutters zu erklären.

1979 kaufte die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend das Schiff für Projektarbeiten im Verband. Einige Jahre fuhr der Kutter unter Friedensflagge in der westlichen Ostsee, aber meist lag er fest an der Pier. Und da nagte dann der Zahn der Zeit. Nicht gut für ein Schiff.

Zum Glück begann 1985 wieder ein neuer Lebensabschnitt für unser Schiff. Vier Freunde hatten eine gemeinsame Idee: „Wir wollen das Segeln wie vor hundert Jahren erleben und selbst mit anpacken! Der Kutter hat scharfe und damit zum Segeln sehr günstige Linien – wir bauen ihn so um, dass ein schnelles traditionelles Segelschiff entsteht.“

Baujahr: 1948
Werft: Schiffswerft “Gustav Sanitz”, Barth
Loa: 24.50 m
Länge (Rumpf): 17.65 m
Breite: 5.00 m
Tiefgang: 2.20 m
Segelfläche: 240 m2
Schiffsrumpf: Eiche/Eiche
Ex-Namen: Karl Krull

AURORA

Die „Aurora von Altona“ wurde 1934 als „Hans von Kolberg“ auf der Werft von Franz Goetz in Rügenwalde/Pommern gebaut.
Sie fischte unter Segeln, unterstützt von einem 32PS-Hilfsmotor, in den schwierigen Küstengewässern Pommerns bis sie 1945 ihren Besitzer samt seiner Familie nach Schleswig-Holstein brachte. Dort wurde sie bis in die 70er Jahre in der Fischerei auf der Nordsee eingesetzt. Danach gab es einen schnellen Verfall der in mehrfachem Sinken endete. Zum Glück entdeckte der hamburger Kunstmaler Volker Meier das Wrack und zimmerte es mit der Werft Bieritz wieder auf (´74 – ´76). Bis zu Volkers frühem Tod im Januar ´93 unternahm er mit Aurora ausgedehnte Reisen. Diese Tradition setzen wir fort. Ganz Skandinavien, der Kanal und die britischen Inseln sind unser Revier.

Durch den Zahn der Zeit und hartes Segeln leidet auch bestgepflegtes Holz. So ließen sich 2 ausgedehnte Werftaufenthalte (´13-´14 und ´18 – ´21) nicht umgehen. Jetzt ist unsere alte Dame so gut wie neu, stärker den je und wartet ungeduldig darauf ihren Klüverbaum aufs offene Meer zu richten. Dort werden wir sein.

Baujahr: 1934
Bauwerft: Goetz, Rügenwalde
Länge Rumpf: 13,20 m
Länge incl. Klüverbaum: 19,00 m
Breite: 4,56 m
Tiefgang: 2,00 m
Arbeitssegelfläche: 110 qm
Motor: Iveco 4,6 l, 90 PS

Instagram: auroravonaltona

ARVED

Sjekte ist der Name eines Bootstyps, der in ganz Skandinavien eine große Familie bildet. Durch die Jahrhunderte ist es das Arbeitsboot schlechthin geblieben. Je nach Küstenregion, hat sich mit der Zeit eine Vielzahl regionaler Formen entwickelt. Nahe Verwandte kann man unter den Færings, Yoles und Skiffs der Færøer-, Shetland- und Orkney-Inseln finden.

ARVED wurde  nach dem Vorbild einer historischen 17 Arendalsjekte vom norwegischen Bootsbauer Willem Dannevig aus Arendal über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg (als Demonstrationsobjekt skandinavischer Sjektenbaukunst während der Rum-Regatta), immer nur in kleinen Bauabschnitten von der Kiellegung bis zur Bootstaufe 2005 fertig gestellt.

Im Lüttfischerhafen des Museumshafens Flensburg dient es der Segelausbildung.

Typ: Norwegische Sjekte
Rumpflänge: 5,20 m
Baujahr: 1993-2003
Breite: 1,60 m
Werft: Museumshafen Flensburg
Tiefgang: 0,50 m
Baumaterial: Lärche/Kiefer
Segelfläche: 10 qm

BELLE AMI

Belle Amie wurde im Jahr 1915 auf der Werft der Gebrüder van der Windt in Vlaardingen, NL gebaut. Als Wilhelmina Klein wurde der segelnde Heringslogger unter dem Fischereizeichen IJM 240 zu Wasser gelassen. 1927 erhielt Sie die erste Maschine, um dann durch die Firma Ritscher aus Moorburg nach Schweden verkauft zu werden.
Dort hat das Schiff zunächst als Helga in der Fischerei, als Prins Axel als Frachtschiff in den Schären rund Göteborg und ab1968 als Belle Amie als Sail Training Ship einer Seefahrtschule angehört.

Das historische Segelschiff hat 2 Weltkriege und einige Wirtschaftskrisen überlebt und präsentiert sich heute mindestens genauso stolz und original wie vor über 100 Jahren. Seit 2019 gehört das Traditionsschiff zum Museumshafen Flensburg an der Ostsee.

Das Tallship bietet heute Segelreisen zum Mitsegeln für Einzelbucher und Gruppen bis 30 Personen beispielsweise in die dänische Südsee oder Hand gegen Koje an. Aber auch Klimaneutrale Klassenfahrten, Jugendreisen, Bildungsreisen auf Mehrtagesreisen oder Firmenevents und Tagestörns für bis zu 60 Personen finden auf dem Segelschiff auf Nord- und Ostsee statt.

  • Heimathafen Glückstadt
  • Länge: 38 m
  • Breite: 6,30 m
  • Tiefgang: 3,00 m
  • Segelfläche: 380 qm
  • Takelung: Ketsch

Website: www.logger-belle-amie.de

BODIL

Die BODIL wurde 1924 als Patria in Skagen, vermutlich auf der Werft Carstensen & Hinrichsen, gebaut.
 Dies kann nicht mehr genau belegt werden, da das Werftbüro mit sämtlichen alten Bauunterlagen abgebrannt ist. Eine Zeitlang soll das Schiff unter dem Namen Helle Doeries gefahren sein.

Belegt ist, dass sie bis Herbst 1987 unter dem Fischer Ole Sand als Bodil Sand vom Heimathafen Hirtshals aus gefischt hat. 1988 wurde sie nach Søby verkauft und dort vom jetzigen Eigner entdeckt. Bei der dann folgenden Generalreparatur wurde das Fischereigeschirr und das Steuerhaus entfernt. Der Rückbau des Schiffes in den Zustand von 1924 und die Restaurierung zum Segler erfolgte unter weitgehender Orientierung am Vorbild von Bellis und einer alten Zeichnung von Torben Rasmussen.

Mehr unter:  www.bodil-segeln.de

Typ: Haikutter Galeaß Fischereifahrzeug
Rumpflänge: 17,75 m
Baujahr: 1924
Breite: 4,65 m
Werft: unbekannt/Skagen
Tiefgang: 2,20 m
Baumaterial: Eiche
Segelfläche: 205 qm

DAGMAR AAEN

DAGMAR AAEN ist der klassische Esbjerg-Kutter der 1930er Jahre mit überhängendem Heck und leicht konkavem Bug. Gebaut für den Kutterreeder Mourits Aaen, fuhr der Kutter in der Snurrewadenfischerei vor der dänischen Nordseeküste. Die Kutter des Mourits Aaen-Imperiums galten als die Elite im Esbjerger Hafen.

Mit dem Aufkommen der Industriefischerei und der damit einhergehenden Überfischung der Nordsee wurde das Schiff aus der Fischerei genommen und 1977 von Niels Bach, noch im ursprünglichen Aussehen, in der sozialpädagogischen Jugendarbeit eingesetzt.

1988 suchte Arved Fuchs für seine Polarexpedition ICESAIL ein geeignetes Schiff und ließ die DAGMAR AAEN auf der Werft Chr. Jonsson/Egernsund für diese Erfordernisse umbauen. Seitdem hat das Schiff rund 130.000 sm zurückgelegt und auf mehreren Expeditionen in die nördlichen und südlichen Polargebiete seine Standfestigkeit erfolgreich unter Beweis gestellt. Aktuelle Route: Feuerland.

Mehr unter :  www.arved-fuchs.de

Typ: Haikutter Fischereifahrzeug
Rumpflänge: 18,00 m
Baujahr: 1931
Breite: 4,80 m
Werft: N.P. Jensen/Esbjerg
Tiefgang: 2,50 m / 30,5 BRT
Baumaterial: Eiche/Eiche
Segelfläche: 220 qm

FORTUNA

FORTUNA gehört zu einer kleinen Gruppe besonderer Tjalken, die in Holland als Skutsjes, d.h. kleine Schuten, bekannt sind. Diese Schiffe wurden in Westfriesland gebaut, um im großen Kanalnetz Hollands Transportfunktionen aller Art zu übernehmen. Seit dem Sommer 2016 gehört die Fortuna zum Museumshafen Flensburg.

Nationalität: D
Typ: Tjalk- Skuetsje
Rigg: Tjalk
Baujahr: 1914
Bauwerft:  Westfriesland
Länge:15,79 m
Länge über alles: 17,8 m
Breite: 3,4 m
Tiefgang: 0,60
Segelfläche: 100 m2
Motor: DB OM 636, 1962
Leistung: 33 PS

FIX

Die Smakke „Fix“ ist seit Sommer 2019 im Museumshafen.
Benannt ist es nach den Kindern des Eigentümers; vom ersten Kinde den ersten Buchstaben des Namens, bei Kind 2 den zweiten und vom Dritten den dritten:
Franz, Mia und Max

Länge: ca. 5 m
Breite: ca. 1,75
Tiefgang: 40 cm

Segelfläche
Groß: voll: 7,72 m²/ Reff: 6,22m²
Fock: 3,52 m²
Gesamt: 11,22 m²

Gemäß Angaben des Vorbesitzers, der das Boot ca. 25 Jahre in der dänischen Südsee gesegelt hat, wurde die Smakke in den 50iger Jahren gebaut. Es ist ein Stevenrohr und Motorfundament vorhanden. Der Vorbesitzer hat das Boot schon ohne Motor übernommen. Bei einer umfassenden Überarbeitung bei der Werft Eriksen in Marstal wurde das Rigg geändert um dem den Trimm des Boots der durch den Ausbau des Motors zu entstanden ist zu kompensieren. Mehr war vom Vorbesitzer nicht zu erfahren.
Gemäß Uwe Kutzner sprechen Rumpfform und Motoreinbau dafür, dass das Boot für den Einsatz in einem der tiefen Fjorde mit ruhigem Wasser vorgesehen wurde und dort auch gebaut wurde.

GRETA

Die ehemalige Fischerjolle GRETA wurde im Jahr 1904 in Cranz an der Elbe (bei Hamburg) gebaut und vom Stapel gelassen. Nach einer langen Reise mit den verschiedensten Namen, Aufbauten und Heimathäfen kam sie Anfang der 1980er Jahre nach Flensburg und fand dann für viele Jahre ihre Heimat wieder an der Elbe. Zur Rum-Regatta war sie alljährlich zu Gast an der Förde. Ihren 111. Geburtstag musste GRETA allerdings hoch und trocken in einem Schuppen begehen und wäre dort möglicherweise einfach geblieben oder irgendwann abgewrackt worden.

Doch für eine symbolische Buddel Rum konnte der Museumshafen Flensburg e.V. GRETA von ihrem freundlichen  Vorbesitzer erwerben und sie zurück nach Flensburg holen. Das Schiff brauchte eine grundlegende Restaurierung und natürlich fleißige Hände, um den Erhalt zu sichern.

Erst nach reiflicher Überlegung und der Expertise erfahrener Boots- und Schiffbauer sowie nach der Zusage der Werft Christian Johnson, das Schiff für die notwendige grundlegende Restaurierung auf Slipp zu nehmen – und vor allem mit der Gründung des Fördervereins, der den Erhalt der GRETA unterstützen würde -, entschied der Museumshafen, das Schiff auf dem Landweg zurück in seine neue alte Heimat zu überführen und die GRETA so zu retten.

Seit dem 12. November 2015 ist GRETA nun das Vereinsschiff im Museumshafen e.V.  und ist damit zugleich das älteste und auch das jüngste Vereinsschiff des Museumshafens: Das älteste, weil es bereits bei der Gründung des Traditionsvereins im Jahr 1979 mit dabei war, wenn auch unter seinem damaligen Namen TYKKE VENN.

Der Förderverein GRETA hat nun die Instandhaltung des Schiffes übernommen und die Mitglieder kümmern sich großartig um das Schiff. Jede/r kann mitmachen – und dann natürlich auch mitsegeln.

Vereinstreffen (jeden 2. Dienstag im Monat, ab 19 Uhr im Herrenstall 11, 24939 Flensburg)  sowie regelmäßige gemeinsame Arbeitseinsätze (im Sommer jeden Dienstag) halten Schiff und Crew gut zusammen.

 

Typ: Elbkutter
Rigg: 2 m Luggertakelung
Baujahr: 1904
Bauort: Cranz

LILLE NOR

Bootstyp benannt nach dem Ort Snekkersten im Öresund.
Genutzt für den küstennahen Fischfang sowie der Bestellaufnahme und Auslieferung von Waren, an die den Örsund durchfahrenden Schiffe.

1984 gebaut in Faborg, Dänemark. Originalgetreuer Nachbau nach dem Riss von 1897.
Lärche auf Eiche, geklinkert
LüA: 5,60m
BüA: 1,85m

MEJSEN

MEJSEN ist die Kopie einer Dansk Jagt von 1868 nach dem Linienriss von Chr Nielsen De danske Bådtyper. Liegeplatz Ribe; seit Mai 2012 Museumshafen Flensburg.

Historie
Im Jahre 1794 zählte die Handelsflotte der Herzogtümer Schleswig und Holstein 758 Schiffe. 412 davon waren die 8-24 m langen “Holsteinischen Jagten“. Sie segelten landwirtschaftliche Erzeugnisse, Baustoffe und Stückgut. Als im auslaufenden 19. Jahrhundert tragfähige, dampfgetriebene Rümpfe aus Eisen aufkamen, waren die kleinen Jagten schnell unrentabel geworden und verschwanden im Laufe des 20. Jahrhunderts schließlich ganz – und mit ihnen ein Stück Heimat-, Kultur- und Sozialgeschichte.

Als Bauvorlage dieses Schiffes diente die 1794 in Marstal gebaute Jagt DE FIRE BRØDRE. Sie segelte 150 Jahre lang Frachten, ohne je einen Motor besessen zu haben. Die Besatzung bestand aus dem Kapitän und seinem Gehilfen.

Diese traditionellen einmastigen Jagten wurden in der Paketfahrt mit Stückgut und auch zur Personenbeförderung im regelmäßigen Liniendienst eingesetzt (z.B. zwischen Nyköbing und Kopenhagen). Die Risse von Benzon wurden in der Renaissance der historischen Schiffe (seit den 1970er Jahren) gerne als Grundlagen bei Nachbauten für rein private Zwecke als Lustsegelfahrzeuge verwendet.
In der Renaissance alter Schiffe in den 1970er und 1980er Jahren war uns Dänemark um Längen voraus. Viele Boote sind nach historischen Vorbildern für den rein privaten Gebrauch nachgebaut worden. Danske Jagten, ehemalige große und kleine Frachtsegler, wurden fast original und/oder modifiziert für heutige familiäre Bedürfnisse nachgebaut.


MEJSEN
ist der Nachbau einer Danske Jagt nach der Konstruktion von E.C. Benzon von 1868. Diese Schiffe wurden für die Paketfahrt mit Stückgut eingesetzt sowie zur Personenbeförderung im regelmäßigen Liniendienst (z.B. zwischen Nyköbing und Kiel oder Kiel Kopenhagen). Die Besonderheit der Konstruktion liegt darin, dass Benzon die „alte“ Dorschform des Unterwasserschiffes verändert und die größte Breite in die Mitte verlegt hat. Damit erhielten seine Schiffe eine größere Tragfähigkeit, bessere Segeleigenschaften und Schnelligkeit – bei gleichzeitig leichterer Bauweise.

MINNA ROEDER

Boote dieser Bauart dienten zur Klein-(Lütt-)fischerei in Elbe und Weser.

Ursprünglich war das Boot wohl mit einem Luggerrigg ausgerüstet. 1945 wurde das Boot aus der Fischerei genommen und zum Freizeitsegelboot mit Kajüte umgebaut. Der damalige Eigner hatte mit diesem kleinen Boot mit seiner Familie weite Reisen bis hinauf nach Norwegen unternommen. 1982 entdeckte ein Mitglied des Museumshafens dieses Boot in Ottem-dorf und begann mit der Restaurierung und dem Rückbau zum offenem Arbeitsboot.
Seit 1983 dient das Boot der Freien Waldorfschule zur Segelausbildung.

Rumpflänge: 7,80 m

Breite: 2,40 m

Werft: unbekannt

Tiefgang: 0,22/1,22 m

Baumaterial: Eiche/Eiche

Segelfläche: 45 qm

RYVAR

Die RYVAR wurde 1916 als segelndes Fischereifahrzeug gebaut. Da der Fischfang während des Ersten Weltkrieges immer schwieriger wurde und nur wenige Erträge erzielt werden konnten, wurde sie bereits 1917 verkauft und zum Frachtschiff umgebaut. 1927 landete die RYVAR schließlich in Hamburg und erhielt ihre erste Maschine – einen 2 Zylinder 2 Takt Callesen mit 40 PS Leistung.

Da das Schiff hauptsächlich als Frachtschiff eingesetzt worden ist, entschlossen sich die Eigner, es als Frachtlogger zu restaurieren. Der Rückbau erfolgte 1995 im Museumshafen Flensburg in Eigenarbeit der Eigner und mit Unterstützung vieler Freunde. Das äußere Bild repräsentiert einen Schiffstyp, wie er in den 1950er Jahren in der Nord- und Ostsee zu Hunderten beheimatet war. Inzwischen ist moderne Navigationstechnik an Bord und der Frachtraum ist gemütlich ausgebaut worden.

Mehr unter:   www.ryvar.de

Typ: Heringslogger Galeaß
Rumpflänge: 28,60 m
Baujahr: 1916
Breite: 6,64 m
Werft: Gebr. Boot, Alphen a.d. Rijn/Holland
Tiefgang: 2,90 m / 136 BRT
Baumaterial: Stahl
Segelfläche: 370 qm

SOL-GLIMT

Solglimt ist der Nachbau eines Paketbootes vom Typ Danske Jagt nach der Konstruktion von E.C. Benzon von 1868.
Diese Schiffe wurden eingesetzt für die Paketfahrt mit Stückgut und auch zur Personenbeförderung in der Paketfahrt im regelmäßigen Liniendienst z.b. zwischen Nyköbing und Kiel oder Kiel Kopenhagen.

Die Besonderheit der Konstruktion liegt darin, dass Benzon die „alte“ Dorschform des Unterwasserschiffes verändert und die größte Breite in die Mitte verlegt hat. Damit erhielten seine Schiffe eine größere Tragfähigkeit und bessere Segeleigenschaften und Schnelligkeit, bei gleichzeitig leichterer Bauweise.
Um die Überlegenheit seiner Konstruktion zu beweisen, ließ er gerne seine eigenen Jagten von gleicher Bauart CASTOR und POLLUX gegeneinander, wie auch gegen anderer Jagten gleicher Größe segeln.

Die Risse von Benzon wurden in der Renaissance historischer Schiffe seit den 1970er Jahren gerne als Grundlagen für Nachbauten für rein private Zwecke als Lustsegelfahrzeuge verwendet.

E.C.Benzon hat entscheidende Verbesserungen in Rumpfkonstruktion und Rigg, somit für die Tragfähigkeit kombiniert mit Schnelligkeit, Sicherheit und Handhabung, bewirkt. Seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Danske Jagt und die Verbesserung der Jagtschoner sind allerdings (anders als bei Colin Archer) nur Eingeweihten bekannt.

Bauwerft: Michaelsen
Bauort: Sonderburg
Rumpflänge: 11,20 m
Länge über alles: 17 m
Breite: 3,65 m
Tiefgang: 1,75 m
Segelfläche: 94 m²

THOR

THOR ist der Nachbau eines norwegischen Lotsenkutters von 1893, gebaut nach den Original-Linien- und Segelrissplänen von Colin Archer, die als Kopien vom Norsk Sjøfartsmuseum in Oslo zur Verfügung gestellt wurden. Diese Boote kreuzten vor der norwegischen Küste und weit bis ins Skagerrak, um ihre Dienste den aufkommenden Schiffen anzubieten.

Die Besatzung bestand aus dem Lotsen und einem Helfer. Verlangte ein Schiff einen Lotsen, segelte man längsseits, der Lotse sprang über und der Helfer segelte den Kutter zurück zur Lotsenstation oder zum Bestimmungshafen des Frachtschiffes, um den Lotsen wieder an Bord zu nehmen.

Bedingt durch den Einsatz bei jedem Wetter und Seegang zeichnen sich die norwegischen Lotsenkutter besonders durch Seetüchtigkeit, Schnelligkeit und ein einfach zu bedienendes Rigg aus.

Typ: Lotsenboot Kutter Dienstfahrzeug
Rumpflänge: 11,45 m
Baujahr: 1989
Breite: 4,00 m
Werft: R. Krüger, Wedel Eigenbau
Tiefgang: 1,85 m / 16 BRT
Baumaterial: Eiche
Segelfläche: 111 qm