August Ipsen

VG
hansesail Rostock 2005 Foto Volker Gries

Schiffsname August Ipsen
Ex-Namen Nordfriesland
Nationalität D
Heimathafen Lubmin
Typ ex Büsumer Krabbenkutter
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1937
Bauwerft Dawartz
Bauort Tönning
Länge (London) 12,79 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 16,50 m
Breite 4,00 m
Tiefgang 1,80 m
Segelfläche 130 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Rostock

Über das Schiff

Die Historie

1937 auf der Dawartz- Schiffswerft in Tönning als Krabbenkutter gebaut und unter der Bezeichnung HUS 14 in der Fischerei geführt.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Schiff als Vorposten-Boot im englischen Kanal eingesetzt. 1941 kam es unversehrt nach Deutschland zurück. Von den fünfziger bis Mitte der sechziger Jahre wurde es wieder als Fischereifahrzeug genutzt und Ende der 60 er Jahre außer Dienst gestellt.

Im März 1973 übernahmen die neuen Eigner, ein Ehepaar aus Hamburg, den Kutter und restaurierten mit großer Liebe zu Detail bis 1975 an dem Schiff, so dass am 30.08.1975 der Kutter wieder in sein Element übergeben werden konnte. Gleichzeitig wurde der Kutter, aus Dankbarkeit gegenüber dem Hafenmeister von Nordstrand für seine selbstlose Hilfe, auf seinen jetzigen Namen AUGUST IPSEN getauft. Ostern 1976 hatte die AUGUST IPSEN die Sturmflut auf Nordstrand gut überstanden.

Ende der 80er Jahre erwarb ein Kölner Grafiker den Kutter, er hatte große Pläne und wollte ins Mittelmeer. Das blieb ein Traum, und so war das Schiff in einem Seitenarm der Elbe in Wischhafen zurückgeblieben.

Schiffszertifikat und Schiffsmessbrief stammen von 1988.1990 kam das Schiff durch die neuen Eigner, zwei Brüder, Architekten aus Berlin, in die Ostsee nach Stralsund. 1990/ 91 wurde die AUGUST IPSEN auf der Dinse – Werft in Stralsund umgebaut erhielt eine „lange Kappe“, wurde repariert und bekam neue Maschine von Yanmar mit 135PS. Im Juni 1997 ging das Schiff nach Rostock in den Museumshafen. Neuer Eigner wurde ein eingetragener Verein, der mit Kindern und Jugendlichen segelte bis der Verein aufgelöst wurde.

1997-98 durch den Verein ”Grüne Liga” e.V. Rostock in Eigenleistung restauriert
führt Tagesfahrten und Mehrtagestörns für Jugendgruppen und Schulklassen durch
Zum Zeitpunkt des Verkaufs 1997 lag das Schiff in Freest auf der Jarling – Werft auf dem Slip zur Besichtigung, und es wurden weitere umfängliche Reparaturen durchgeführt. Für die Zwecke des Vereins wurde der gesamte Innenbereich durch Firma Ingo Beyer, Spandowerhagen, neu ausgebaut – jedoch die nachfolgenden Eigner entfernten alles wieder. Die AUGUST IPSEN wurde nun an zwei Rostocker Unternehmer verkauft, die sie als Mitglieder des Museumshafen Hansestadt Rostock e.V. bis 2010 segelten. Der Liegeplatz blieb der Rostocker Museumshafen.

2010 als schwimnmende Fischbude nach Stralsund verkauft
2010 erwarben die neuen Eigner, zwei Bauunternehmer, das Schiff und verlegten es nach Stralsund.
Der Rumpf war aber durch Vernachlässigung in einem schlechten Zustand, eine Restaurierung war dringend notwendig. Beide Eigner ließen diese in der Werft von Lars Lingrön in Barth durchführen.
Leider ging eine Geschäftsidee der Beiden durch den zähen Amtsweg nicht auf und sie trennten sich mit schwerem Herzen wieder von dem Kutter. Danach kam er 2011 wieder zurück in den Rostocker Museumshafen.

Der Stuckateurmeister Friedrich P. Schuster erwarb nun das Schiff und überführte die „August Ipsen“ im November 2011 zur Marina Lubmin, die bis heute der Heimathafen ist (eingetragen ins Schiffsregister Rostock Reg. Nr.: 3670). Ein Takelingenieur aus Neuenkirchen wurde mit der Verbesserung der Segeleigenschaft und des Riggs beauftragt. Die Segel und der Klüverbaum wurden optimiert, was dem Kutter auch als Nebenerscheinung ein besseres Aussehen verlieh. Auf der Bootswerft Freest wurde das Unterwasserschiff mit einem erheblichen Aufwand komplett überarbeitet. Es wurden Spanten verstärkt und Planken aus 35 mm Eiche ausgetauscht der Rumpf neu traditionell kalfatert. Der Kutter bekam einen neuen Mast und Klüverbaum. Die Tuchwerkstatt in Greifswald fertigte aus braunem Dacron – Segeltuch neue Segel. Der Innenausbau wurde in Eiche geplant und durch erfahrene Schiffsbaumeister in eine Eignerkabine, Salon, Kombüse, Lotsenkoje, Bord – WC umgesetzt. Insgesamt sind dadurch sieben Kojen entstanden.
Die Odyssee hat nun ein Ende der Krabbenkutter wird regelmäßig in dem schönen Segelrevier Greifswalder Bodden und der Ostsee gesegelt und im Winter gut unter einer belüfteten Persenning verpackt und liebevoll vom Eigner und dem Hafenmeister Lubmin gepflegt und behütet.

Leider ist dem Kutter nicht vergönnt, ein Sicherheitszeugnis zu erwerben um Jung und Alt das traditionelle Segeln nahe zu bringen, der Bedarf wäre vorhanden.

Quelle: Friedrich P.Schuster
Daten und Foto mit freundlicher Genehmigung von www.tallship-fan.de
Literatur: PIEKFALL 115-2014