AENNA TE GONDERN

Eigner

Schiffsname AENNA TE GONDERN
Ex-Namen Ons Genoegen, Hänschen, Helga
Nationalität GB
Heimathafen Woodbridge
Typ Tjalk
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1890
Bauwerft
Bauort Gouda
Länge (London) 19,40 m
Länge (Meßbrief) 18,75 m
Länge über alles 25,50 m
Breite 4,8 m
Tiefgang 1,1 m
Segelfläche 180 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen

Über das Schiff

zum Verkauf 2011 Pkf 104 PIEKFALL_Forum 26.10.2010
Verkauf der Tjalk AENNA Te Gondern
Nach vielen schönen Reisen in der Ostsee und Nordsee ist es Zeit für einen Generationswechsel: die AENNA Te Gondern sucht neue Eigner und Fahrensleute mit dem Ziel das Schiff unter Segel zu halten: Tjalk, Plattbodenschiff (Stahl) mit Charakter, L19.8m, B4.5m, T1.1m, Boden 8mm, Verdrängung ca 50 to, 120 PS Diesel, 150 qm Segelfläche, 10 Schlafplätze in 4 Räumen, Zentralheizung, auch ganzjährig bewohnbar, Schmutzwasser-Tank, technisch in sehr gutem Zustand. Das Schiff befährt z.Z. mit gelegten Masten die märkischen Gewässer. Preis „wie es railt und sailt“ 95.000.- EUR VB. Mehr Information gibt es unter Tel 030 7825295.

Korrektur im Register: Baujahr 1890 statt 1898, Schiffstyp: Tjalk statt Kuff-Tjalk, Takelung: Gaffelketsch. Opf

Die Historie

Zur Geschichte der AENNA Te Gondern

1890 Nach Auskunft des Rijkmuseums in Amsterdam (Nederlands Scheepvaart Museum) gebaut in Gouda / Holland . In dieser Zeit sind die ersten Tjalken aus Eisen gebaut worden.

1925 eingeschrieben in Zevenbergen unter dem Namen „Ons Genoegen“

1937 Schiffer und Eigentümer war E. Smeltekop in Amsterdam

ca. 1940 Das Schiff wurde vermutlich von der Reichsmarine requiriert für die geplante Invasion in England (Aktion Seelöwe) und kommt, nachdem diese Invasion abgeblasen wurde, in den Raum Berlin.

1944 Das Schiffseichamt in Berlin vermisst das Schiff (Eichschein Nr. 16862) als „Schleppkahn aus Eisen mit hölzernem Plattdeck und eisernem Boden“ mit einer Ladefähigkeit von 70 Tonnen. Offenbar sind vorher Mast, Takelage und Seitenschwerter entfernt worden. Schließlich wird das Schiff „auf Grund glaubhafter Nachweisungen“ über die Eigentumsverhältnisse unter Nr. 417 und dem Namen „Hänschen“ im Schiffsregister Berlin eingetragen. Als Erbauungsort wird dort Gondern / Holland angegeben. Einen Ort dieses Namens gibt es allerdings nicht. Möglicherweise wurde er versehentlich oder aber zur Vertuschung der genauen Herkunft des Schiffes gewählt. Eigentümerin war Erika Schulze, geb. Mickley, Berlin

1949 Der Schleppkahn wird 1949 in Rüdersdorf im Auftrag des neuen Eigners Robert Koch (Berlin) vom Schiffbauer Erich chlecht mit einem 45 PS Langsamläufer motorisiert und danach im Schiffsregister des Amtsgerichts Berlin Mitte (BSR 417) mit dem neuen Namen „Helga“ eingetragen.

Ca. 1964 Der Eigentümer Robert Koch verlässt mit dem Schiff den Ostteil Berlins so dass als Fahrtgebiet nur die Westberliner Gewässer verbleiben. Dort fährt er Schüttgüter wie Kohle und Getreide.

Ca. 1972 Nach dem Tod des Eigentümers liegt das Schiff still und kommt schließlich auf die Möritz’ sche Abwrackwerft in Berlin / Spandau.

1978 Das Schiff wird von Ernst Weihreter und Thomas Faensen erworben, von 1978 bis 1983 auf der Möritz-Werft zum Segelschiff rückgebaut und 1981 unter dem Namen „AENNA Te Gondern“ ins Schiffsregister Berlin-Charlottenburg eingetragen.
1984 Das Schiff kommt in den Museumshafen Lübeck und befährt die deutschen, dänischen, südschwedischen Gewässer der Ostsee und die friesischen Inselgewässer der Nordsee
1990 Nach der Wende kommt die AENNA Te Gondern in den Museumshafen Greifswald und befährt die südliche und westliche Ostsee

2007 Seit Herbst 2007 liegt das Schiff im Historischen Hafen Berlin mit dem Fahrtgebiet der märkischen Wasserstraßen

2012 Aenna te Gondern wurde definitiv nach England verkauft. Neuer Heimathafen ist Woodbridge.

Ole Pfeiler 29.11.2012