Schiffsname Albatros
Ex-Namen EBENHAEZER, ALBATROS
Nationalität NL
Heimathafen Amsterdam
Typ
Rigg Tjalk
Baujahr 1906
Bauwerft e Bos
Bauort Lemmer
Länge (London) m
Länge (Meßbrief) 22,93 m
Länge über alles 26,93 m
Breite 4,90 m
Tiefgang 1,20 m
Segelfläche 190 m²
Motor Segel
Leistung 90 
Museumshafen

Über das Schiff

Die Historie

Tjalk ALBATROS von 1906
Die holländische Werft de Bos baute 1906 auf Rechnung des Schiffers Gerrit van Veen aus Oldelamer in Echtenerbrug, einem Vorort von Lemmer in Friesland, eine Tjalk aus Stahl mit Seitenschwertern. Sie lief als ALBATROS vom Stapel. Es handelte sich nach den Abmaßen um eine Seetjalk, die zwar größer als die herkömmlichen Binnentjalken war, aber noch nicht so groß wie die Kufftjalken für die Wattenfahrt.
Die ALBATROS wurde in der Küstenfrachtfahrt eingesetzt. Ihre Fahrtgebiete waren die Häfen Englands, die Nordseeküsten, die Elbe und die Ostsee. Tjalken sind schmal und niedrig mit sehr geringem Tiefgang, der Rumpf ist ganz auf Tragfähigkeit gebaut mit einem kiellosen platten Boden, der fast über die ganze Schiffslänge annähernd so breit ist wie der Rumpf Bei der ALBATROS ist allerdings eine sehr starke Aufkimmung im Bug- und Heckbereich auffällig – wahrscheinlich hat der Schiffbauer bei den Konstrukteuren der schnellen Lemster Aaken „abgekupfert“. Das charakteristische Tjalksegel an dem einen Mast ist ein niedriges Gaffelsegel mit sehr kurzer – bei der Seetjalken gerader – Gaffel. Eine Tjalk hat meistens zwei Luken und häufig ein Deckshaus. Der Schiffer wohnte im sogenannten „Roef‘ und im „Achteronder“ mit sei¬ner Familie – nicht selten mit mehr als zehn Kindern. So war auch die ALBATROS für Schiffer van Veen das Zuhause. Er verkaufte das Schiff 1913 an Simon Asjes und Simon Zoon aus Wieringen, die es unter demselben Namen ebenfalls in der Frachtfahrt einsetzten.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Tjalk 1917 an Grietje Post und Hendrik Koekoek in Amsterdam über. Sie benannten das Schiff um in EBENHAEZER mit Heimathafen Amsterdam und beschäftigten es 34 Jahre lang im Frachtdienst an den Nord- und Ostseeküsten.1951 kaufte Willem tem Hevvel aus Amsterdam die EBENHAEZER, aber schon acht Tage später wurde der Amsterdamer Jan Kaptein neuer Eigner des Schif-fes. Erst jetzt wurde die ALBATROS motorisiert und somit neu vermessen. Statt der ursprünglichen 120 Ladetonnen durfte sie nun nur noch 105 tons laden. Jan Kaptein hielt die EBENHAEZER 32 Jahre lang in Fahrt, ehe sie 1983 an Frank Lansen und Geertruida Catarina Liduina aus Haarlenunerliede in den Niederlanden überging.
Im Oktober 1983 kaufte Jules Cornelis Sieburgh aus Hemstede die Tjalk und gab ihr wieder den ursprünglichen Namen ALBATROS. Sieburgh befuhr nun in den folgenden zehn Jahren die Gewässer und Kanäle Südfrankreichs und das Mittelmeer. Für die Tjalk war es der letzte Eintrag im holländischen Schiffsregister.
Im Dezember 1993 erwarben Flensburger und ich das technisch einwandfreie Schiff und überführten es in den Museumshafen Flensburg dort blieb es bis 1997.
1997 verkauft nach Amsterdam NL jetzt Museumshfen Amsterdam

von Albatros existiert kein Linienriss, die Zeichnung von Szimanski trifft annähernd die Form

Literatur:
Hafenblatt Museumshfen Flensburg No. 8-1995
PIEKFALL 59/1996 Die Tjalk ALBATROS wird namentlich erwähnt in den Beiträgen:
Rainer Prüß, „Tjalken gehören nicht auf die Ostsee…!?“, S.5 ff mit Foto; „Die Rolle der Tjalk in der Kleinschiffahrt, S. 6 f, mit „annäherndem“ Linienriss; „Die Tjalk im deutschen Ostseeraum“, S. 7 f; Günther Wulf „Tjalk ALBATROS von 1906“, S. 8 f. mit knapper detaillierter Historie.
Übereinstimmend wird als Baujahr 1906 angegeben, 1997 wurde das Schiff an neue Eigner in NL verkauft und unter demselben Namen weiter eingesetzt (Wulf a.a.O.)

aktualisiert 25.8.2014 GB/AS