ALTE DAME

eigner

Schiffsname ALTE DAME
Ex-Namen HELGOLAND
Nationalität D
Heimathafen Hamburg-Finkenwerder
Typ Marinekutter KII
Rigg
Baujahr 1906
Bauwerft
Bauort Svendborg
Länge (London) 8,50 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles m
Breite 2,10 m
Tiefgang 0,60-1,40 m
Segelfläche 33 qm m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen

Über das Schiff

in Deutschland entstand mit dem Aufbau der kaiserlichen Flotte der Marinekutter in mehreren Größen als kombiniertes Versetzboot und Trainingsgerät, vor allem auch für den Rettungsdienst bei Unfällen („Der Kutter dient der Verbindung von Schiff zu Land, von Schiff zu Schiff und von Land zu Schiff“). Von ihm gibt es nicht nur zahlreiche zeitgenössische Beschreibungen, sondern auch einen lebendigen Beweis: Die „Helgoland (I)“, Kutter der Klasse II und ehemalige Gig des Linienschiffes SMS „Brandenburg“ diente jahrzehntelang Hamburger Vereinen. Sie wird heute noch als Jugendboot eines Kommunikationszentrums unter dem Namen „Alte Dame“ besegelt und ist mit ihrem Baujahr 1903 der älteste aktive Jugendkutter.

Die Historie

1906 gebaut in Svendborg als Beiboot / Ausbildungsschiff für die Hanseatic (Versorgungsschiff)der kaiserlichen Kriegsmarine.

Das Schiff verschwand während der Kriegswirren des 1. Weltkrieges als Kriegsbeute und wurde erst in den 50er Jahren in England wiedergefunden. Die Engländer schenkten sie dem SVAOe (Altona-Övelgönne), wo sie restauriert wurde und fortan unter dem Namen Helgoland lief.
Anfang der 70er kam die Helgoland zum BCO nach Stöckte. Dort erhielt sie Ihren heutigen Namen Alte Dame.

1986 hat das Kommunikationszentrum Wilhelmsburg Honigfabrik e.V. die Alte Dame gekauft und in Eigenregie restauriert. Wir haben einen Innenausbau installiert. Anstatt der Löcher zwischen den Duchten fahren wir Kisten, so dass wir nicht nur zusätzlichen Auftrieb haben, sondern auch eine Lauffläche (nachts eine Schlaffläche = 8 Schlafplätze) bekommen haben. Zudem sind unsere Klamotten trocken, der Herd rostet nicht und unsere Lebensmittel sind vielfältig und frisch. Seitdem werden regelmäßig Kinder- und Jugendsegelreisen (bis 1992 auch Reisen mit Behinderten) unternommen. Die Alte Dame wog zu dieser Zeit voll ausgerüstet, mit nassen Planken, aber ohne Masten 2,5 t !!!

2004/2005 erfolgte eine erneute Generalrestaurierung. Kiel, die untersten 5 Plankengänge, viele Spannten und der Schwertkasten wurden ausgewechselt. Allein der Holztransport war abenteuerlich. Aber mit Hilfe der vielen (unentgeltlichen) Bootsbauer in unserem Dunstkreis gelang alles ganz hervorragend. Daneben haben wir den Kutter elektrifiziert, so dass wir nun die großen Petroleum-Posis einsparen können und eine elekrische Pumpe neben der Handpumpe einsetzen können. – Eine Frage der Sicherheit -. Seitdem wiegen wir nur noch 1,5 t !!!

In diesem Jahr (Winter 2010/2011) werden die Decks und Teile des Dollbords erneuert. Ein neues Ruderschwert wird gerade konstruiert und wenn es zeitlich und finanziell möglich ist, werden wir den Tank nicht mehr lose fahren, sondern unter der Ducht einen Nirotank einbauen. Schleifen und Lackieren ist ja nicht der Rede wert, das muss ja jedes Jahr und erfolgt zusammen mit den Kindern, die im Sommer segeln wollen.

Die Alte Dame ist fester Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit der Honigfabrik. Daneben dürfen alle freiwilligen Helfer an Touren außerhalb der Ferien teilnehmen. Oft sind dies Überführungen oder Übergangstörns zwischen den Kindertouren.
Mein persönliches Bestreben ist es, die Frauen in unserem Verein zum aktiven Segeln zu motivieren und so veranstalte ich ab und zu ein Weibersegeln.

Im Jahr 2006, bei äußerst schlechtem Wetter, ist die Alte Dame mit wechselnden Mannschaften von Hamburg zum Limfjord zur Limfjordregatta gesegelt und natürlich wieder zurück. Ob nach Rostock, Rügen, Kopenhagen, Samsö … die Alte Dame fährt immer auf eigenem Kiel zu ihren Zielen. Nur das kleine Stück vom Veringkanal bis in die Bootshalle der Honigfabrik wird es auf einem Trailer geschoben.
Quelle: Eigner-2011

Literatur:
Brix, Bootsbau