Bellis
Schiffsname | Bellis |
Ex-Namen | Vestkysten |
Nationalität | D |
Heimathafen | Heiligenhafen |
Typ | Haikutter |
Rigg | Gaffelketsch |
Baujahr | 1924 |
Bauwerft | Karstensen & Henriksen |
Bauort | Skagen |
Länge (London) | 18 m |
Länge (Meßbrief) | m |
Länge über alles | 23,5 m |
Breite | 4,67 m |
Tiefgang | 2 m |
Segelfläche | 165 m² |
Motor | Segel |
Leistung | 206 PS |
Museumshafen |
Über das Schiff
Aktualisierungen:
Zur Zeit – Juni 2019 – liegt die Bellis in Frees zum Wiederaufbau.
Siehe auch ab Minute 37 hier:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/mare_tv/Am-Greifswalder-Bodden-Naturparadies-in-der-suedlichen-Ostsee,sendung889818.html
Die Historie
BELLIS lief 1924 als Fischerei-Galeass mit Segel und Hilfsmotor vom Stapel mit dem Namen VESTKYSTEN. Ihren jetzigen Namen BELLIS erhielt das Schiff 1935. Innerhalb der Fischereizeit gab es laufend Veränderungen und Modernisierungen am Fanggeschirr. Bis zur Ausmusterung 1980 hat das Schiff bis zum letzten Tag gefischt. Die Pläne für die Restaurierung wurden vom jetzigen Eigner nach alten Fotos und Zeichnungen gefertigt. Die Restaurierung erfolgte auf der Sonderburger Werft Michaelsen. Das Ruderhaus, das moderne Schleppnetzgeschirr und die große Winde wurden abgebaut. Die weiße Farbe des Rumpfes ist traditionell und hat ihren Ursprung als Kühl-Farbe für den Fischtransport mit Eis.
Snurrewadenfischerei
Die großen Snurrewadenkutter bedienten sich stets einer großen Jolle (Beiboot) um das Netz auszubringen. War der Fischgrund erreicht, ankerte der Kutter, Wade und Leine wurden in die Jolle gebracht, die dann in der vollen Leinenlänge von Kutter weggerudert wurde. Anschließend wurde die Wade mit Hilfe der Netzwinde an Bord geholt. War die Wade geleert, wurde in eine, etwas anderen Winkel die Wade wieder hinausgerudert. Sobald man in einem großen Kreis um den Anker des Kutters den Grund leergefischt hatte, wurde der Anker gelichtet und an einem anderen Grund begonnen. Charakteristisch für die Snurrewadenkutter ist auch heute noch die auffällig stabile Ankertaurolle am Bug dieser Schiffe.
Haikutter
Nach der Jahrhundertwende wurden die ersten Schiffe des Haityps gebaut. Die Schiffe waren bedeutend kleiner als die alten Kutter und hatten in Anlehnung an die Großsegler ein überhängendes, eliptisches, richtiges Schiffsheck. Der große Vorteil: sie konnten das Netzmanöver mit Hilfe ihres kleinen Schiffsmotors gänzlich ohne die Hilfe von Beibooten ausführen und waren damit schneller als die alten Kutter. Nicht weil sie Haie fingen, sondern weil sie vergleichsweise schnell und wendig waren und den alten Kuttern die Fänge vor der Nase wegschnappten, erhielten sie wohl den Ökelnamen Haikutter.
1924-1979 Fischereifahrzeug (Snurrewaden-Fischeriei)
1979-2007 Museumshafen Flensburg Umbau zum Traditionssegler als Gaffelketsch
2007-2012 Traditionshafen Heiligenhafen