CHRISTIAN MÜTHER


Anne_Marie_Linien-75dpi.jpg
Schiffsname CHRISTIAN MÜTHER
Ex-Namen ANNE MARIE, HEDWIG
Nationalität D
Heimathafen Greifswald
Typ Groninger Tjalk
Rigg
Baujahr 1904
Bauwerft
Bauort Groningen
Länge (London) 24,36 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 32,15 m
Breite 4,76 m
Tiefgang 0,6-1,54 m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung  
Museumshafen Greifswald

Über das Schiff

Die Historie

ex ANNE MARIE ex HEDWIGDer Extrakt aus Kaufverträgen, Revisionsprotokollen, Registrierpaß oder Schiffsbrief ergibt für die Tjalk folgenden Steckbrief: Das Schiff wurde 1904, in Groningen erbaut. Die ersten oder der erste Eigner sind nicht mehr feststellbar, aber 1936 ist sie unter der Nummer 559 in Hamburg registriert. 1952 kommt sie als Schenkung in den Besitz von Frau Hedwig Grimm in Bellin bei Pasewalk, deren Vornamen sie seitdem trägt. 1958 erwirbt der Schiffer Gunther Gorkow aus Ückermünde die Tjalk HEDWIG, hat aber nach Ablauf des Klasseattestes Oktober 1959 keine Fahrten mehr gemacht. Am 12.6.1969 erfolgt dann der Verkauf für 3250,- Mark an die Weimarer Gedenkstätten. Vom Aufslippen in Seedorf im eisigen Februar 1970 zeugen noch eine Reihe alter Fotos, die Reinhard Bach auftreiben konnte. Nach den vorliegenden Unterlagen lassen sich nun auch genaue technische Angaben zum Schiff machen. Vermessen ist es mit 24.36 m Lange: 4,76 m Breite und 1,68 m Bordhöhe. Der Tiefgang beträgt leer 0,6 in und beladen 1.54 m. Die Tragfähigkeit liegt zwischen 18,9 t bei 0,8 m Tiefgang und 98,1 t bei 1,6 m Tiefgang. Der Fahrterlaubnisschein D von 1957 gestattet nur die Fahrt auf Haff und Bodden, jedoch ausdrücklich nicht bei Sturm und schlechtem Wetter.

im Februar 1970 in Seedorf auf der Insel Rügen an Land gesetzt und als Werkstattschiff im Verband der Ferienheim-Schiffe genutzt
nach der Wiedervereinigung Deutschlands an den Greifswalder Museumshafen gegeben
1993 von der Christian-Müther-Stiftung übernommen und restauriert, Benennung nach dem Arzt Christian Müther, der 1989 nach einem Asthmaanfall verstarb, fährt vornehmlich mit asthmakranken Kindern und ist Traditionsschiff und Eigentum des Museumshafen Greifswald e.V.
Anfang 2009 Überholung des Rumpfes auf einer Werft in Stralsund, seit Februar 2009 ist die Deutsch-Skandinavische Fördergesellschaft e.V. mit Sitz in Greifswald Betreiber und nutzt das Schiff für maritime Bildungsprojekte

Literatur: Reinhard Bach, Die Seedorfer Schiffe und die Ostdeutsche Gründerzeit PIEKFALL 95/2008
Die Seedorfer Plattbodenschiffe, Alte Schiffe No. 22/1995
Joachim Kaiser, Wracks auf Rügen, Alte Schiffe No.2/1990

die drei Seedorfer Schiffe: ALFRED, ANNE-MARIE jetzt Christian Müther , JOHANNA RENATE