de Albertha

VG


Schiffsname de Albertha
Ex-Namen
Nationalität NL
Heimathafen Lemmer
Typ Groninger Einmast-Seetjalk
Rigg Tjalk
Baujahr 1891
Bauwerft E. Smit
Bauort Hoogezand
Länge (London) 26,50 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 34,50 m
Breite 5,70 m
Tiefgang 1,10 m
Segelfläche 350 m²
Motor Segel
Leistung 186 PS
Museumshafen

Über das Schiff

Charterschiff für Ole Schippn Laboe s. beil. Schreiben c/o Detlef Boje, Ostlandstr. 4-24235 Laboe 04343-429096

Die Historie

Das ‚erste Leben‘ des Schiffes

1890 wurde bei der Werft E. Smit in Hoogezand (5 Km südöstlich Groningen) ein Schiff in Auftrag gegeben. Eine schnelle Seetjalk sollte es sein, mit der auch Nord- und Ostsee zu befahren sein sollten.
Auftraggeber war ein junges Ehepaar aus Amsterdam, die für diesen Neubau einen riesigen Kredit aufnehmen mussten.
1891 lief das Schiff planmäßig vom Stapel und wurde auf den Namen De Albertha getauft (die Hintergründe des Namens sind leider nicht bekannt).
Damals hatte das Schiff noch einen niedrigeren Mast und keinen Motor!
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten beförderte die De Albertha Waren aller Art auf der Nord- und Ostsee, aber auch auf den Binnegewässern. Vor allem Baumaterialien und Schüttgut waren ihre Spezialität. Bei ihren Fahrten dürfte sie bis weit ins Baltikum vorgestoßen sein.
Mit einer Besatzung von 3 Mann (Eignerehepaar und ein Matrose) und nur unter Segelkraft muss der Betrieb des Schiffes echte Knochenarbeit gewesen sein. Oft musste das Schiff per Muskelkraft gezogen werden, manchmal lag man tagelang wegen widriger Winde fest, zum Teil konnte das Schiff nur über lange Planken betreten werden, weil die Ufer nicht als Anlegeplatz taugten.
Ein hartes, entbehrungsreiches Leben, dessen Herausforderungen man sich in heutiger Zeit kaum noch vorstellen kann.
Erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bekam die De Albertha einen Motor und war dann noch mehr als 20 Jahre als Lastensegler unterwegs. Während des 2. Weltkrieges wurden vielfach einfache Rüstungsgüter mit ihr transportiert.

Das ‚zweite Leben‘

Nach dem 2. Weltkrieg war die Zeit der Lastensegler vorbei. Es wurden größere Laderäume benötigt und der schnelle Warentransport war nur noch für Motorschiffe leistbar.
So wurde die schöne De Albertha außer Dienst gestellt und dämmerte viele Jahre irgendwo an einem holländischen Kanal vor sich hin. Bis sie 1975 ‚wiederentdeckt‘ und zum Gruppencharterschiff umgebaut wurde.
Bei diesem Umbau wurde das Schiff komplett ausgeschlachtet und neu aufgebaut. Dabei erhielt die De Albertha auch ihren heute so charakteristischen hohen Mast und den langen (8,20m) Klüverbaum.
Von nun an war die ‚alte Dame‘ mit allen Arten von segelbegeisterten Gruppen unterwegs – und wir glauben: Das hat ihr von Anfang an Freude gemacht!
Immer wieder wechselte die De Albertha dabei das Fahrgebiet und war mal in der Nordsee, mal in der Ostsee, mal auf den Binnengewässern beheimatet.
1997 wurde das Schiff dann noch einmal, bei einem Eignerwechsel, komplett modernisiert und bekam seinen Platz in der Ostsee – wo es (bauartbedingt) nur sehr wenige Schiffe dieser Art gibt.
2007 hat die Albertha dann das vorerst letzte Mal ihren Besitzer gewechselt, und in den vergangenen Wintern ist noch einmal viel, viel Arbeit in das Schiff geflossen.
Zudem sind noch so einige Änderungen und Umbauten in Arbeit, so dass wir glauben, dass die ‚alte Dame‘ im Moment durchaus zufrieden sein kann.
Und das ist natürlich auch sehr wichtig, denn ein Schiff mit einer solchen Historie bedeutet auch eine große Verantwortung.
Wenn sie reden könnte – was hätte sie für Geschichten zu erzählen!

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