GREUNDIEK
Schiffsname | GREUNDIEK |
Ex-Namen | Hermann-Hans, Rita Dölling |
Nationalität | D |
Heimathafen | Stade |
Typ | Küstenmotorschiff |
Rigg | |
Baujahr | 1950 |
Bauwerft | |
Bauort | |
Länge (London) | 38,4 m |
Länge (Meßbrief) | 33,79 m |
Länge über alles | 42,04 m |
Breite | 7,63 m |
Tiefgang | 3,24 m |
Segelfläche | 0 m² |
Motor | Motor |
Leistung | PS |
Museumshafen |
Über das Schiff
Die Historie
1950 Hermann-Hans
1959 Rita Dölling
1965 ging das Schiff an Kapitän Henry Dölling in Assel
Der 1984 gegründete Verein Alter Hafen Stade will das maritime Erbe der über 1000 Jahre alten Hafen- und Hansestadt dauerhaft erhalten und pflegen. 1994 kaufte er das historische Küstenmotorschiff Greundiek. Es ist eines der ersten Schiffe die nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurden, und eines der ersten zivilen voll durchgeschweißten Schiffe überhaupt!
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges mussten alle noch vorhandenen deutschen Schiffe abgeliefert oder unter alliierte Kontrolle gestellt werden; Neubauten waren gänzlich verboten. Erst ab 1948 durften wieder Küstenmotorschiffe gebaut werden, deren Länge 33,49m nicht überschreiten durfte. Bis 1951 wurden die Beschränkungen schrittweise aufgehoben.
Im Januar 1950 lief auf der Rickmers-Werft in Bremerhaven ein Küstenmotorschiff von 33,79m Länge in Vollschweiß-Bauweise mit Doppelboden als Baunummer 246 vom Stapel. Bei der Ablieferung an den Auftraggeber Hermann Behrens (Bild links) aus Estebrügge wurde das Schiff auf den Namen Hermann-Hans getauft – zur Erinnerung an die beiden im Krieg gefallenen Söhne des Reeders (er hatte auch ein erst 1938 gebautes Kümo verloren). 1961 übernahm Herbert Behrens das Schiff – der dritte Sohn, der ursprünglich gar nicht in die Seefahrt gehen sollte.
1952 schon schweißte die Cuxhavener Beckmann-Werft ein 8,25m langes Mittelstück ein. Herbert Behrens setzte den auf 349 BRT vergrößerten Kümo hauptsächlich in der Holzfahrt nach Skandinavien und zum Kohletransport zwischen England und Deutschland ein.
1965 ging das Schiff an Kapitän Henry Dölling in Assel über und wurde auf den Namen der Ehefrau Rita Dölling umgetauft. Auch Henry Dölling holte Holz aus Schweden und Finnland, Kohle aus England. Er transportierte so ziemlich alles, was anfiel, und weitete sein Fahrgebiet nach Spanien aus. Der Strukturwandel in der Schifffahrt führte immer mehr zum Containertransport.
1972 stellte Henry Dölling das Schiff auf Containertransport um. Zuletzt pendelte die Rita Dölling im Charterdienst der Hapag/Lloyd zwischen Hamburg und Westeuropa. Unter dem harten Konkurrenzdruck größerer Kümos und der LKWs musste überall gespart werden. Schon immer fuhren die Ehefrauen, wenn es Familie und Kinder zuließen, auf dem Schiff mit. Regulär gemustert ersetzten sie einen Decksmann. Um die Heuer für den Steuermann zu sparen, erwarb 1983 die Ehefrau und Namensgeberin Rita Dölling, zusammen mit zwölf anderen Seemanns/ Kapitänsfrauen im gleichen Kurs, das Patent A- Kü. Von 1985 an fuhr Rita Dölling erfolgreich als Steuerfrau auf dem Schiff, das ihren Namen trug. Doch das Überleben in der Küstenschiffahrt wurde immer schwieriger.
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