Gudrun
Foto mir frdl Gen. © Ben Scheurer
Schiffsname | Gudrun |
Ex-Namen | |
Nationalität | D |
Heimathafen | Glückstadt |
Typ | Lotsenkutter |
Rigg | |
Baujahr | 1918 |
Bauwerft | Schweden |
Bauort | |
Länge (London) | 14,35 m |
Länge (Meßbrief) | m |
Länge über alles | 18,20 m |
Breite | 4,95 m |
Tiefgang | 2,50 m |
Segelfläche | 0 m² |
Motor | Segel |
Leistung | |
Museumshafen |
Über das Schiff
Restaurierungsobjekt auf der HANSE-Boot 2006
Nutzungsrecht Ben Scheurer Mail vom 23.4.2015
Die Historie
Das Schiff war ursprünglich ein Nachbau der „Colin Archer, hatte zunächst vor dem Cockpit nur ein Schiebeluk an Deck für den Niedergang zum Salon.
Später entstand hier ein kleines Deckshaus mit Kartentisch. Zum Logis des Bootsmannes (Vorpiek) führte ein kleines Deckshaus mit seitlichem Bulleye. Der Innenausbau war sehr elegant aus Mahagoni.
Die Segeleigenschaften galten in ihrer Zeit als sehr gut und schnell, was bei genauer Betrachtung des Unterwasserschiffes auch gut nachvollziehbar ist.
Das Schiff führte unter Gaffelrigg Preventer bis zur Saling und Backstagen bis zum Top, später nur noch Preventer bis zur Saling (mit einem Hebel-Klapp-Mechanismus) und Achterstag.
Die Vorsegelschoten wurden als Klappläufer geschoren über zwei Decksaugen, hinter einem Decksauge war nochmals ein Strecker mit Talje geschoren.
Das Schiff wurde im Salon mit einem Kohleofen geheizt, in der Kombüse befand sich ein Spirituskocher.
Ankergeschirr auf der Back bestehend aus einem sehr schweren Anker,
der nur über Talje wieder an Bord zu holen war, und einem mittelschweren Anker. Das Spill stand senkrecht, wurde mit Kurbel von Hand gefahren, die Kette lag in Törns um das Spill; Spill existiert noch.
Weiterer Werdegang soweit bekannt
1934 Erworben von der Kieler Seglervereinigung. Teilnahme an Regatten, erste „Nordseewoche.
„Gudrun war bis 1934 als Kutter mit Gaffelrigg getakelt, die Gaffel war steil und erlaubte kein zusätzliches Topsegel. Sie blieb mit dieser Takelung einmal unter einer Brücke hängen. Danach wurde sie auf Bermuda-Rigg umgestellt, neuer Mast 25 m Länge.
1937 Eignerwechsel, verkauft an einen Holz-Großhandelskaufmann.
1938 Regatta zur Themse / Bernham: Hinfahrt 1. Preis, Rückfahrt 2. Preis.
1939 Kriegsmarine beschlagnahmt „Gudrun, sie wird zur Ausbildung eingesetzt.
1945 Kriegsende, „Gudrun wird von der englischen Kriegsmarine beschlagnahmt, später von Unbekannten geplündert.
1949 Bei einer Werft in Amis / Schlei wieder in Betrieb genommen. Eigner Ahrens; 1. Nordseewoche.
1961-1963 Komplett restauriert von Christoph Ahrens bei einer Werft in Rendsburg. Maschine neu, 4-Zylinder Perkins. „Gudrun bekommt auch einen neuen Mast, so lang wie der alte.
1964 Verstirbt der Eigner W. Ahrens
1965 Übergabe an Hanseatische Yachtschule.
1971 Erfolgt Verkauf durch die Yachtschule wegen schlechtem Erhaltungszustand und zu hohem Erhaltungsaufwand.
1981 „Gudrun wird nach ihren langjährigen Einsätzen von der Yachtwerft Glückstadt, in deren Besitz sie sich befindet, restauriert. Der Rumpf wurde in mehrjähriger Arbeit von einem englischen Baumeister neu aufgebaut. Es ist quasi ein Neubau mit wenigen alten Teilen wie zum Beispiel dem Ballastkiel, einigen Stahlspanten und einem Stück Steven.
Der Rumpf besteht im Unterwasserschiff aus Kamballa (Iroko), Überwasser wurde nordische Kiefer verwendet.
„Gudrun ist klassisch karweelgeplankt auf gebauten Eichenspanten. Das Deck besteht aus massivem Burma Teak in 45 mm Stärke.
Aufbauten, Niedergang, Skylights sind ebenfalls aus massivem Teak gefertigt.
Die Motorenanlage ist noch nicht installiert, vorgesehen ist ein Ford-Lehmann mit 120 PS. Ein passendes Fundament, die Maschine sowie das Stevenrohr sind vorhanden.
Der Originalmast, Baum und Klüverbaum, Segel sowie das Originalruder sind vorhanden.
Quelle Yachtwerft Glückstadt 2002
Foto links mit fdl. Genehmigung ©Ben Scheurer www.benscheurer.com
Literatur: Artikel Yacht Nr 25/2010