GB 2010
MH Bremerhaven 2010 Foto GB


Henny in Papenburg 2014 Foto: Sven Mechelhoff

Schiffsname HENNY
Ex-Namen
Nationalität NL
Heimathafen Hoorn
Typ holl. Plattbodenklipper
Rigg
Baujahr 1904
Bauwerft Gideon
Bauort Groningen
Länge (London) 26,5 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 28,00 m
Breite 4,80 m
Tiefgang 1,20 m
Segelfläche 230 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen

Über das Schiff

21.01.2014 Papenburg. Ein 110 Jahre altes Schiff ist auf der Ems durch einen Maschinenschaden manövrierunfähig geworden. Auf Höhe des Rheder Ortsteils Brual hatte die „Henny“ deshalb den Anker geworfen, bis sie in den Papenburger Deverhafen geschleppt werden konnte. Dort sitzt sie zurzeit fest.
„Die Ems ist ein gefährliches Revier. Man muss schnell zur Rettung schreiten“, warnte Hafenkapitän Rudolf Schepers. Die „Henny“ hatte nach dem Maschinenausfall am Samstag am seitlichen Rand der Ems festgemacht. Daher hatte der Fluss nicht gesperrt werden müssen. „Das haben die gut hingekriegt“, lobte Schepers. Wäre jedoch der Anker gerissen und hätte sich das Schiff daraufhin quergestellt, wäre das der „Super-GAU“ gewesen. Der Rumpf hätte an Steinen aufschlagen können, malt er ein mögliches Szenario aus. Der Schiffsverkehr auf der Ems wäre auf unbestimmte Zeit behindert worden.
Doch so konnte der Hafenschlepper „Gerd Bliede“ das Schiff in einem sogenannten parallelen Verbund – also an den Längsseiten vertäut – unproblematisch vom Not-Ankerplatz durch die Seeschleuse in den Hafen bringen. Der Schlepper war von der Freiwilligen Feuerwehr Rhede gerufen worden, die selbst nicht eingreifen musste, den Verbund jedoch sicherheitshalber bis nach Papenburg begleitete.
Schiffseigentümer Hendrik Fongers wollte mit seinem neu erworbenen Stück Geschichte eigentlich vergangenen Montag in seiner niederländischen Heimat festmachen. Donnerstag war er mit zwei Mitstreitern in Bremerhaven aufgebrochen, um die „Henny“ nach Hoorn am Ijsselmeer zu überführen. Dort soll sie zu einem luxuriösen Touristen-Dampfer umgebaut werden.
Stattdessen hat sich nun ein Experte den Schaden am 150-PS-Dieselmotor angesehen: Entweder wird das Schiff vor Ort repariert oder bis ans Ziel geschleppt. Fongers hat sich hierbei nach der Versicherung zu richten, will aber spätestens am Wochenende die Leinen einholen. Schleusengelder oder Hafenkosten fallen nicht an. Das sei bei Notfällen üblich, erklärte Hafenkapitän Schepers. Und die etwa 770 Euro für die „Gerd Bliede“ zahle normalerweise die Versicherung.
Die „Henny“ wurde 1904 in Groningen gebaut. Seit 1981 hat es sein letzter Eigentümer restauriert und in Originalzustand versetzt.

Die Historie

Die „Henny“ wurde 1904 in Groningen (Holland) als Plattbodenklipper gebaut. Klipper wurden diese Schiffe genannt, weil sie um die Jahrhundertwende modernen Formen der großen Teeklipper nachempfunden waren. Einen Plattenboden hatten sie, damit sie – mit Seitenschwertern ausgerüstet – mit geringem Tiefgang (1,20 m) in allen flachen Küstengewässern fahren konnten.

Die Klipper sind Nachfolger der allgemein bekannten Tjalken, sie segelten allerdings schneller und waren einfacher in Stahl zu bauen. Mit diesen kleinen Frachtseglern, von denen es bis zum 2. Weltkrieg Hunderte im norddeutschen Raum gab, wurde der größte Teil der Frachtfahrt über Flüsse, Kanäle und Küstengewässer durchgeführt.

Nach 1945 kam das große Sterben für diese Art von Schiffen. Geringe Frachtraten und hohe Abwrackprämien sorgten dafür, dass dieser früher überall an der Küste bekannte Schiffstyp schnell von der Bildfläche verschwand.

Die „Henny“ wurde vom Abwracken verschont, weil sie nach längerem Aufliegen seit 1950 als Anlegeponton für einen Fischer in Brake diente, dort aber langsam verwahrloste. Seit 1981 versuchen die neuen Eigner, die Substanz der „Henny“ zu erhalten und sie im angenäherten Zustand zurückzubauen.

Jan 2014 Henny aus Bremerhaven wurde nun nach NL verkauft.
der neue Eigner will die „Henny“ nach Hoorn am Ijsselmeer überführen. Dort soll sie zu einem luxuriösen Touristen-Dampfer umgebaut werden.

Mehr dazu:

http://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/444797/historischer-dampfer-sitzt-in-papenburg-fest#lightbox&29174&0

Hinweis Ole Pfeiler 10.2.2014