MARGARETE von Rügenwalde

Maurice

Margarethevonruegenwalde_2.jpg
Schiffsname MARGARETE von Rügenwalde
Ex-Namen
Nationalität D
Heimathafen abgewrackt 2012
Typ Rügenwalder Kutter
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1937
Bauwerft Goetz
Bauort Rügenwalde
Länge (London) m
Länge (Meßbrief) 15,43 m
Länge über alles m
Breite 5,35 m
Tiefgang 2,00 m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Leer

Über das Schiff

Das Schiff, das der Familie Krois aus Dorsten in Nordrhein-Westfalen gehört, wird zum Verkauf angeboten und müsste dringend überholt werden. Das würde allerdings eine teure Angelegenheit werden: Fachleute schätzen, dass man für die entsprechenden Arbeiten auf einer Werft rund 250 000 Euro einkalkulieren müsste. Die Substanz der Margarethe von Rügenwalde soll aber noch gut sein: Der Rumpf beispielsweise besteht aus 60 Millimeter starken Eichenplanken.

2011 Leer – Die Margarethe von Rügenwalde, die im Hafen von Leer abgesoffen war, schwimmt wieder. Das Schiff wurde von Mitarbeitern der Firma Leda-Yachtservice leergepumpt und an seinem Liegeplatz an der Ledastraße neu vertäut. Das Schiff war in der Nacht auf vergangenen Mittwoch voll Wasser gelaufen und lag seitdem auf dem seichten Grund des Handelshafens. Öl war bei der Havarie zum Glück nicht ausgelaufen: Die Tanks hatten dicht gehalten. Das Holzschiff liegt schon längere Zeit im Leeraner Hafen. Bevor es an der Ledastraße festmachte, hatte es seinen Liegeplatz im Museumshafen vor der Waage.

2012 Pommersche Zeitung 21.4.2012 Margarete zersägt

Die Historie

1937 als einer der letzten Fischkutter in Rügenwalde für einen Fischer in Kolberg gebaut.
1945 war sie einer von 38 Kuttern, mit denen die Flucht von Rügenwalde nach Schleswig Holstein gelang.
1951 Heimathafen Schlutup Schiffsmessbrief v. 27.Juli 1951
Kurze Zeit später wurde sie zum Freizeitschiff umgewidmet und blieb dies bis heute.
1998 kaufte der ehemalige Eigner sie als Wrack und baute sie in der Zeit von 1999-2002 wieder auf.
Viele Planken wurden ersetzt, das Deck neu aufgebaut, neue Masten gesetzt, diesmal als Ketsch griggt.
Der Antrieb von der Maschine bis zur Schraube erneuert.
2005 musste er den Kutter aber Altersbedingt wieder verkaufen. Der heutige Eigner übernahm den Kutter, um die Instandsetzung weiter fortzuführen. In den Jahren 2005-2007 wurde der Kutter erneut entkernt und viel Arbeit am Rumpf durchgeführt.
Das Schiff stand seit 2010 zum Verkauf
Die Aufrufe im Archiv und im PIEKFALL und letzten Anstrengungen des Eigners mit den polnischen Städten Kolberg/Kolobrzeg und Rügenwalde/Darlowo blieben letzlich erfolglos. Auf die Meldung im PIEKFALL erschien ein ganzseitiger Artikel in der Pommerschen Zeitung über die letzten Rügenwalder Kutter, leider zu spät! zur Jahreswende 2011/12 mußte der Rumpf der Kettensäge geopfert werden.
30.4.2012 GB

Literatur:
Timmermann: Die nordeuropäischen Seefischereifahrzeuge. Stuttgart 1962
Janke, Die Fischerei im Kolberger Land, Artikel in Mitteilungen 107/2011 der Vereinigung ehemaliger Schüler des Dom- und Realgymnasiums zu Kolberg. S.3221-3249
Artikel: in Pommersche Zeitung 21. April 2012 Pommersche Schiffbaugeschichte: Die Verschrottung eines der letzten Rügenwalder