MARIE DIVER



Schiffsname MARIE DIVER
Ex-Namen MARIE, METTA CATHARINA
Nationalität DK
Heimathafen Bagenkop
Typ
Rigg
Baujahr 1904
Bauwerft Detlev Schwartz
Bauort Haseldorf
Länge (London) m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 16,90 m
Breite 4,90 m
Tiefgang 1,30 m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung 110 PS
Museumshafen

Über das Schiff

Die Historie

1904-1920 METTA CATHARINA, Haseldorf1920-1980 MARIE Nakskov/DK
seither MARIE DIVER Bagenkop
Als Schmuggelfahrzeug 1920 in DK beschlagnahmt und versteigert. Zuerst Frachtschiff, später Steinfischer. 1957 neu verzimmert und leicht umgebaut.

METTA CATHARINA (oder -INE) soll dieser 1904 in Haseldorf gebaute Frachtewer geheißen haben; über die deutsche Zeit ist bislang nichts bekannt. Das Foto entstand 1975 auf der süddänischen Insel Strynø. Seit 1980 heißt der Ewer MARIE DIVER und wird immer noch als Taucherfahrzeug benutzt. Die Zeichnungen wurden nach Aufmessungen aus den 40er Jahren in Dänemark angefertigt.

Register „Deutsche Segelschiffe“ J. Kaiser S. 10

Seit 1986 keine Informationen
wer weiß etwas über den Verbleib?

Literatur:
PIEKFALL 7 – 1974 Bericht U. Datenblatt Steinfischer auf Strynø, wo verblieben?
Pkf 17, yacht 12/76
Segler im Geszeitenstrom S. 144 ff

MARIE von Nakskov
Der letzte erhaltene Fracht-Ewer deutscher Herkunft, der noch aktiv in Fahrt ist, läuft in der dänischen „Südseen seit 1954 als Steinfischerfahrzeug. Der jetzige Eigner ist noch ein paar Jahre älter als das nun 71 Jahre alte Schiff. Während aber der Eigner, der nachlassenden Kräfte wegen, allmählich an den Ruhestand denkt, befindet sich der Ewer in einem ungewöhnlich guten Zustand und kann bei guter Pflege ohne weiteres noch mehrere Jahrzehnte überstehen.
Wahrscheinlich ist MARIE schon ziemlich früh auf die Ostsee ge-kommen, und schon das jahrzehntelange Fahren in klarem Salzwasser wird eine gute Konservierung des Rumpfes bewirkt haben. Zum anderen fand dieses Schiff im südlichen Dänemark Umwelt-und Wirtschaftsbedingungen vor, unter denen ein Schiff dieser Größe und Bauart noch bis heute wirtschaftlich arbeiten
konnte, sodass sich seine Pflege und Erhaltung lohnte.
Soweit ich den nur dänisch sprechenden Eigner verstehen konnte, war der Ewer bis 1957 als Frachtsegler weitgehend intakt, nur daß eben eine Maschine eingebaut worden war. Dann wurde das Fahrzeug auf einer dänischen Werft neu aufgezimmert und von seinen Deckseinrichtungen her verändert, weil es zur Steinfischerei hergerichtet werden sollte. Dabei verschwanden die Mastkoker und Masten, die Seitenschwerter mit allen dazugehörigen Vorrichtungen, der durchgehende vordere Lukengiebel, auf dem die Schwerthaken saßen, wurde bis auf Lukenbreite zurückgeschnitten und das Schanzkleid wurde erneuert samt allen Stützen-
Weiterhin wurde die Kistluke entfernt und der Logisaufbau ver-größert. In die alte Großluke, deren Kummings noch original erhalten sind, wurde ein bis auf die Bodenlager herunterreichender stählerner Kasten eingepasst, der zur Aufnahme von Baggergut, Steinen oder auch zum Transport von Waren dient. Zwischen dem stählernen. Lademast und der Großluke steht eine voluminöse Deckswinde, die von der Antriebsmaschine her gespeist wird.
Über der Maschine steht das Steuerhaus; die alten Einrichtungen der Achterkajüte hat man zugunsten eines vergrößerten Logis entfernt.-
Obwohl der Ewer als Steinfischerfahrzeug in seinem jetzigen Revier noch jahrelang Arbeit finden könnte, ist der Eigner bereit, das Fahrzeug zur Restaurierung an deutsche Interessenten zu verkaufen. Der geforderte Kaufpreis beträgt 100 000 dänische Kronen (1975!)

Joachim Kaiser, Marie von Nakskov, PIEKFALL No. 7 / 1975 S. 13;
PIEKFALL 17 / 1979 Wdhlg jetzt Kaufpreis 170 000 dänische Kronen (47 222 DM)