MATHILDE
Mathilde Im Museumshafen zu Lübeck Foto GB 2010
Schiffsname | MATHILDE |
Ex-Namen | HERTHA, AXEL von Wilster |
Nationalität | D |
Heimathafen | Lübeck |
Typ | Frachtsegler-Besanewer |
Rigg | Besanewer |
Baujahr | 1914 |
Bauwerft | J. Junge |
Bauort | Wewelsfleth |
Länge (London) | 18,50 m |
Länge (Meßbrief) | m |
Länge über alles | 22,50 m |
Breite | 4,20 m |
Tiefgang | 1,35 m |
Segelfläche | 185 m² |
Motor | Segel |
Leistung | 125 PS |
Museumshafen | Lübeck |
Über das Schiff
HERTHA – AXEL von WILSTER – MATHILDE
Ein Schiff – unterschiedliche Namen und Gestalt
Ein ganz besonderes Schicksal mit glückhaftem Ende durchlebte das Wilsteraner MS HERTHA.
Auf der Werft von J. Junge in Wewelsfleth wurde die HERTHA im Jahre 1914 erbaut für ihren Wewelsflether Eigner, den dort wohnhaften Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein.
Die HERTHA war ein sogenannter „Lägerdorfer Ewer“, welche für die Fahrt auf dem engen Lägerdorfer Kanal bestimmte Maße nicht überschreiten durfte.
Der originale Bauplan der HERTHA, welche unter der Baunummer 217/1914 auf Kiel gelegt wurde, wird heute im „Deutschen Schifffahrtsmuseum“ in Bremerhaven verwahrt. Die HERTHA war nach ihrer Takelage ein Besan-Ewer; sie konnte 54 t tragen und hatte die Abmessungen 16,91 x 4,15 x 1,31 Meter.
Während des I. Weltkrieges war die HERTHA in Wewelsfleth aufgelegt, denn der Schiffer war zum Militärdienst eingezogen worden.
Die HERTHA war zunächst ein reines Segelschiff, welches auch für die Küstenfahrt eingesetzt werden konnte. Erst im Jahre 1927 erhielt die HERTHA auf der Peters-Werft in Wewelsfleth eine 28 PS starke Maschine; ihr Besan-Mast wurde beseitigt und Klüver- und Toppsegel abgeriggt. Gleichzeitig wurde das Schiff um 6 Meter verlängert und fortan nur noch als Binnenschiff registriert.
Die Bilder 1 und 2 zeigen die HERTHA im Jahre 1929 nach dem Umbau; die Familie des Schiffers hat sich auf dem Vorschiff aufgestellt.
Eine ihrer letzten Fahrten unter ihrem ersten Eigner führte die HERTHA nach Kiel; Bild 3 zeigt sie dort am 26.12.1951. Im Jahre 1952 setzte sich der alte Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein nach über vierzigjähriger Fahrenszeit in Wewelsfleth zur Ruhe, wo er 1978 im Alter von 88 Jahren seine letzte Reise antrat.
Nach seinem Vater übernahm Karl Hugo Hein die HERTHA; das Bild 4 zeigt sie bei stürmischen Wetter auf der Elbe, offenbar in Höhe vom Leitfeuer Pagensand Nord.
HERTHA – AXEL von WILSTER – MATHILDE
Die jetzt in Wilster beheimatete HERTHA wurde im Jahre 1966 abermals vergrößert. Auf der Johann-Brockmüller Werft in Glückstadt wurde sie auf insgesamt 33,5 Meter Länge gebracht, wonach sie eine Tragfähigkeit von 154 t hatte. Die ursprüngliche Länge des Schiffes war somit fast verdoppelt.
Aus HERTHA wurde zu diesem Zeitpunkt die „AXEL von WILSTER“.
Das Bild 1 zeigt die AXEL von WILSTER ex HERTHA im Jahr 1967 inmitten eines Päckchens weiterer Binnenmotorschiffe – ganz links an der Brücke liegt die ebenfalls in Wilster beheimatete URSULA von Schiffer Suhl – vor der Schiffdorfer Schleuse in der Geeste sowie (Bild 2) an den Dalben. Von der Geeste ging es weiter im Verlaufe des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges über den Hadelner Kanal zur Elbe bei Otterndorf.
Im Jahre 1968 wurde die AXEL von WILSTER ex HERTHA an den Mühlenbesitzer Hans Reimers in Kellinghusen verkauft, für den sie mit Setzschiffern besetzt bis 1982 fuhr. Danach wurde sie wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und nachteiliger Veränderungen des Fahrwassers der Stör aufgelegt. Zur damaligen Zeit wurden fast alle alten Ewer abgewrackt.
Der AXEL von WILSTER ex HERTHA blieb dieses Schicksal erspart, sie wurde privat erworben und von dem neuen Eigner fast original in ihren ursprünglichen Zustand zurück gebaut. Nach dem auf der Werft von Günter Muche an der Dove-Elbe bei Hamburg Allermöhe durchgeführten Rückbau wies sie mit 18,5 x 4,2 x 1,35 Meter nahezu wieder ihre alten Maße auf, zudem wurde sie wieder als Besan-Ewer aufgeriggt. Es versteht sich von selbst, daß gleichzeitig das Schiffsinnere zeitgemäß und wohnlich umgestaltet wurde. Genau ein dreiviertel Jahrhundert nach ihrem ersten Stapellauf wurde der wundervoll wieder hergerichtete alte Ewer wieder seinem Element übergeben. Sie wurde umbenannt in MATHILDE
Seit 1993 ist der Heimathafen der MATHILDE ex AXEL von WILSTER ex HERTHA der Museumshafen Lübeck. Wenn sie nicht gerade in den Küstengebieten von Nord- und Ostsee unterwegs ist, kann sie dort in neuer alter Pracht bewundert werden (Bilder 3 und 4)
Bild 4 zeigt den Betreiber dieser Heimat-Seite vor der in Lübeck liegenden MATHILDE
2018 Verkauf Eignerwechsel
Bildrechte Bilder 1 und 2: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster
Bildrechte Bilder 3 und 4: Traute von Holdt, Tungeln
Bildrechte: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster
Die Historie
1914-68 HERTHA, Wewelsfleth
danach AXEL, Wilster
Lägerdorfer Ewer, 2 x verlängert, 1 x erhöht. Schiffsenden immer noch schön.
Als Binnenschiff für Mühlenbetrieb, auch Lagerschiff.
Informationsstand 1986 JK.
Ein Schiff – unterschiedliche Namen und Gestalt
Ein ganz besonderes Schicksal mit glückhaftem Ende durchlebte das Wilsteraner MS HERTHA.
Auf der Werft von J. Junge in Wewelsfleth wurde die HERTHA im Jahre 1914 erbaut für ihren Wewelsflether Eigner, den dort wohnhaften Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein.
Die HERTHA war ein sogenannter „Lägerdorfer Ewer“, welche für die Fahrt auf dem engen Lägerdorfer Kanal bestimmte Maße nicht überschreiten durfte.
Der originale Bauplan der HERTHA, welche unter der Baunummer 217/1914 auf Kiel gelegt wurde, wird heute im „Deutschen Schifffahrtsmuseum“ in Bremerhaven verwahrt. Die HERTHA war nach ihrer Takelage ein Besan-Ewer; sie konnte 54 t tragen und hatte die Abmessungen 16,91 x 4,15 x 1,31 Meter.
Während des I. Weltkrieges war die HERTHA in Wewelsfleth aufgelegt, denn der Schiffer war zum Militärdienst eingezogen worden.
Die HERTHA war zunächst ein reines Segelschiff, welches auch für die Küstenfahrt eingesetzt werden konnte. Erst im Jahre 1927 erhielt die HERTHA auf der Peters-Werft in Wewelsfleth eine 28 PS starke Maschine; ihr Besan-Mast wurde beseitigt und Klüver- und Toppsegel abgeriggt. Gleichzeitig wurde das Schiff um 6 Meter verlängert und fortan nur noch als Binnenschiff registriert.
Die jetzt in Wilster beheimatete HERTHA wurde im Jahre 1966 abermals vergrößert. Auf der Johann-Brockmüller Werft in Glückstadt wurde sie auf insgesamt 33,5 Meter Länge gebracht, wonach sie eine Tragfähigkeit von 154 t hatte. Die ursprüngliche Länge des Schiffes war somit fast verdoppelt.
Aus HERTHA wurde zu diesem Zeitpunkt die „AXEL von WILSTER“.
Jahre 1968 wurde die AXEL von WILSTER ex HERTHA an den Mühlenbesitzer Hans Reimers in Kellinghusen verkauft, für den sie mit Setzschiffern besetzt bis 1982 fuhr. Danach wurde sie wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und nachteiliger Veränderungen des Fahrwassers der Stör aufgelegt. Zur damaligen Zeit wurden fast alle alten Ewer abgewrackt.
Der AXEL von WILSTER ex HERTHA blieb dieses Schicksal erspart, sie wurde privat erworben und von dem neuen Eigner fast original in ihren ursprünglichen Zustand zurück gebaut. Nach dem auf der Werft von Günter Muche an der Dove-Elbe bei Hamburg Allermöhe durchgeführten Rückbau wies sie mit 18,5 x 4,2 x 1,35 Meter nahezu wieder ihre alten Maße auf, zudem wurde sie wieder als Besan-Ewer aufgeriggt. Es versteht sich von selbst, daß gleichzeitig das Schiffsinnere zeitgemäß und wohnlich umgestaltet wurde. Genau ein dreiviertel Jahrhundert nach ihrem ersten Stapellauf wurde der wundervoll wieder hergerichtete alte Ewer wieder seinem Element übergeben. Sie wurde umbenannt in MATHILDE
seit 1993 ist MATHILDE im Museumshafen zu Lübeck
quelle http://www.mein-wilster.de/Postkarten/Wilsteraner+Schiffer+und+Schiffe/ Hinweis Ole Pfeiler 2011
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