VG
Mejsen RR 2006 Foto Volker Gries


Schiffsname Mejsen
Ex-Namen
Nationalität DK
Heimathafen Ribe
Typ Danske Jagt
Rigg
Baujahr 1988
Bauwerft Jens Chr. Højen
Bauort Ribe
Länge (London) 11,8 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 17,5 m
Breite 3,9 m
Tiefgang 1,85 m
Segelfläche 100 m²
Motor Segel
Leistung  HK
Museumshafen Flensburg

Über das Schiff

Die Historie

MEJSEN Kopie einer Dansk Jagt von 1868 nach dem Linienriss von Chr Nielsen De danske Bådtyper
Liegeplatz Ribe
seit mai 2012 Museumshafen Flensburg

Historie
Im Jahre 1794 zählte die Handelsflotte der Herzogtümer Schleswig und Holstein
758 Schiffe. 412 davon waren die 8-24m langen Holsteinischen Jagten. Sie segelten landwirtschaftliche
Erzeugnisse, Baustoffe und Stückgut. Als im auslaufenden 19.Jahrhundert tragfähige, dampfgetriebene
Rümpfe aus Eisen aufkamen, waren die kleinen Jagten schnell unrentabel geworden und sie verschwanden
im Laufe des 20.Jahrhunderts schließlich ganz – mit ihnen ein Stück Heimat-, Kultur- und Sozialgeschichte.
Als Bauvorlage dieses Schiffes diente die 1794 in Marstal gebaute Jagt DE FIRE BRØDRE. Sie segelte
150 Jahre lang Frachten, ohne je einen Motor besessen zu haben. Die Besatzung bestand aus dem Kapitän
und seinem Gehilfen.

Diese traditionellen einmastigen Jagten wurden eingesetzt in der Paketfahrt mit Stückgut und auch zur Personenbeförderung im regelmäßigen Liniendienst z.B. zwischen Nyköbing und Kopenhagen.
Die Risse von Benzon wurden in der Renaissance der historischer Schiffe seit den 1970er Jahren gerne als Grundlagen für Nachbauten für rein private Zwecke als Lustsegelfahrzeuge verwendet.
In der Renaissance alter Schiffe ist man uns in den 1970er und 80er Jahren in Dänemark um Nasenlängen voraus gewesen. Viele Boote sind nach historischen Vorbildern für den rein privaten Gebrauch nachgebaut worden: Danske Jagten, ehemalige große und kleine Frachtsegler fast original und/oder wurden modifiziert für heutige familiäre Bedürfnisse.

Beschreibung des Bootes

MEJSEN ist der Nachbau einer Danske Jagt nach der Konstruktion von E.C. Benzon von 1868.
Diese Schiffe wurden eingesetzt für die Paketfahrt mit Stückgut und auch zur Personenbeförderung in der Paketfahrt im regelmäßigen Liniendienst z.b. zwischen Nyköbing und Kiel oder Kiel Kopenhagen.
Die Besonderheit der Konstruktion liegt darin, dass Benzon die „alte“ Dorschform des Unterwasserschiffes verändert und die größte Breite in die Mitte verlegt hat. Damit erhielten seine Schiffe eine größere Tragfähigkeit und bessere Segeleigenschaften und Schnelligkeit. Bei gleichzeitig leichterer Bauweise.
Um die Überlegenheit seiner Konstruktion zu beweisen ließ er gerne seine eigenen Jagten von gleicher Bauart Castor und Pollux gegeneinander, wie auch gegen anderer Jagten gleicher Größe segeln.

E.C.Benzon hat entscheidende Verbesserungen in Rumpfkonstruktion und Rigg, somit für die Tragfähigkeit kombiniert mit Schnelligkeit, Sicherheit und Handhabung, bewirkt. Seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Danske Jagt und die Verbesserung der Jagtschoner sind allerdings (anders als bei Colin Archer) nur Eingeweihten bekannt.

Literatur: Asger Nørlund Christensen, Skibsbygmesteren E.C. Benzon og hans Skibe, Kopenhagen 2005

Literatur:
Asger Nørlund Christensen, Skibsbygmesteren E.C. Benzon og hans Skibe, Kopenhagen 2005
Chr. Nielsen, De danske Bådtyper, København 1972