MH Oevg

Schiffsname MOEWE
Ex-Namen Rover
Nationalität D
Heimathafen Oevelgönne
Typ
Rigg
Baujahr 1907
Bauwerft Heinrich Fack
Bauort Itzehoe
Länge (London) 17,86 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 25 m
Breite 4,11 m
Tiefgang 1 m
Segelfläche 159 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Oevelgönne

Über das Schiff

Die Historie

1907-20 MOEWE, Hamburg
1920-68 # Münsterdorf
1968-77 ROVER, Hamburg (nicht reg.)
danach MOEWE, Hamburg / MH Oevelgönne

Die MOEWE zählt zu der Schiffsgruppe der Ewer. Besanewer heißt sie deshalb, weil sie zwei Masten hat, der hintere von beiden ist der sogenannte Besanmast.

Die MOEWE wurde 1907 für den Elbschiffer Martin N. Fischer aus Wilster als Frachtsegler von der Werft von Heinrich Fack in Itzehoe gebaut.
Als Lägerdorfer Ewer durfte das Schiff bestimmte Abmessungen nicht überschreiten, damit sie Schleuse und Brücken des Lägerdorfer Kanals passieren konnte. Dies war vonnöten, denn die Frachten der MOEWE waren Kohlen von Hamburg nach Lägerdorf und Zement von der dortigen Zementfabrik zurück nach Hamburg. Unter ihrem zweiten Eigner fährt das Schiff dann als Binnenschiff. Zu diesem Zweck wird der hintere Mast entfernt und das ganze Schiff um 5,00 m verlängert, außerdem wird der erste Motor eingebaut, mit dessen Hilfe die MOEWE nun vornehmlich fährt.
Bereits in den 60er Jahren kommt sie außer Fahrt. Das völlig leergeräumte Schiff fällt einem Bastler in die Hände, der es mit einem starken Maschinenpark ausrüstet und mit hohen Aufbauten verunziert.
Als er im Nachhinein erfährt, dass noch Hypotheken von fast 20.000 DM auf dem Schiff lasten, baut er seinen Ausrüstung auf ein weiteres Schiff um und die MOEWE ist zu verschenken.
1977 übernimmt sie daraufhin Bernd Alm, Holzschnitzer aus Hamburg, dem es innerhalb kürzester Zeit gelingt, die Schuldner ausfindig zu machen und deren Forderungen zu minimieren.
Unter seiner Regie wird das Schiff in den folgenden Jahren komplett restauriert; es wird verkürzt und der zweite Mast wird wieder gestellt. Viele wunderschöne Details aus seiner Arbeit (kleine Schnitzereien, etc.) sind heute an Bord dieses Schiffes zu bewundern.
1983 segelt die MOEWE erstmals im Originalzustand wieder, es folgt ein Innenausbau und ein Stillstand. Nach 6- jähriger Aufliegezeit übernimmt der Museumshafen Oevelgönne im Herbst 1997 das Schiff und gibt es in die Verantwortung eines Förderkreises. MÖWE steht für Ausfahrten oder Feiern zur Verfügung.

Artikel in PIEKFALL 15/1978, s. PIEKFALL-Register

PIEKFALL 21/1980 S. 38 : Foto nach Neuanstrich: „si schön und lieblich sah dieser Elbewer wahrscheinlich nicht einmal beim Stapellauf aus“

PIEKFALL 42/1990 S. 35 Verkaufsanzeige: „Besan-Ewer MOEWE zu verkaufen DM 180 000,- oder Tausch gegen Haus oder Grundstück am Wasser. Bernd Alm..Tangstedt.“

PIEKFALL 100/2009 S. 26 ff – Herbert Karting „Besanewer MOEWE, Auszug aus der noch nicht veröffentlichten Itzehoer Schiffahrtschronik“. Baugeschichte, erster Umbau und Motorisierung 1927, Havarien. Fahrtgebiete von der Kieler Förde bis zu Oder und Netze, 1942/43 bis zur Weichsel geschleppt. Stillegung 1959; 1960 mit neuem Motor wieder angemeldet. Danach 1968 Besitzerwechsel, neuer Name ROVER. …“ im Frühjahr 1977 hieß es, ein bei der Werft Grube in Oortkaten liegendes Schiff sei zu verschenken. Im Schiffregister Hypotheken „in fünfstelliger Höhe“, erlassen gegen Zahlung des Schrottwertes von DM 300,- + 100,- Gebühren. Nach Restaurierung seit 1980 „Schmuckstück im Museumshafen Hamburg-Oevelgönne“. Fotos in allen Bau- und Umbaustadien.

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