VG

Ninive_spiegel.gif
Schiffsname NINIVE
Ex-Namen
Nationalität D
Heimathafen Lübeck
Typ Pomm. Jachtgaleass Replik
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1985-1989
Bauwerft Verin JONA
Bauort Rickling
Länge (London) 19,50 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 25,00 m
Breite 5,05 m
Tiefgang 2,70 m
Segelfläche 170 m²
Motor Segel
Leistung  KW
Museumshafen Lübeck

Über das Schiff

24.01.15 NINIVE ist gesunken (1) Hafenmeldungen.blogspot.com

Heute erfuhren wir vom Untergang der Pommerschen Galeas NINIVE. Sie ist in der Nacht zum 22. d.M. im Hafen von Eckernförde gesunken. NINIVE nahm früher immer wieder mal an Veranstaltungen mit Traditionsseglern im Flensburger Hafen und auf der Förde teil. Die Eckernförder Nachrichten berichten in einem Artikel über Einzelheiten der Havarie. Dem Bericht zufolge sollen die Eigentumsverhältnisse unklar sein. Man rechnet nicht mit einer schnellen Aufklärung der Ursache für den Untergang. Das Schiff soll aber auch nach einer weiteren Quelle reparaturbedürftig gewesen sein und in den letzen vier Jahren im Hafen aufgelegen haben. Quelle: WIKIPEDIA

NINIVE wurde 1989 als Replik einer Pommerschen Galeas in Dienst gestellt; ein Schiffstyp der im 19. Jahrhundert als Frachtsegler auf der Ostsee anzutreffen war.
10.12.15 NINIVE trockengelegt
In der Nacht zum 22. Januar d.J. sank im Eckernförder Binnenhafen die Pommersche Galease NINIVE. (Die HAFENMELDUNGEN berichteten)
Die Ursache der Havarie konnte seitdem nicht geklärt werden. Ebenso unklar blieben die aktuellen Eigentumsverhältnisse. Das erscheint bei den bisher aufgelaufenen Kosten für die Bergung und Umweltschadensbeseitigung und die darüber hinaus noch abzusehenden folgenden Rechnungen auch nicht ganz unverständlich. Insgesamt geht man derzeit von einem fünfstelligen Eurobetrag aus. Als Eigentümer will sich weder der im Schiffsregister geführte Verein noch der angebliche Käufer des Traditionsseglers bekennen.
Um dem Risiko weiterer Schäden zu begegnen, haben die Eckerförder Stadtwerke gestern den THW um Hilfe gebeten, um das Schiff aus dem Wasser zu heben und in einem eigens passend angefertigten Gestell an Land abzustellen. Um das Gewicht des Schiffes heben zu können, mussten zuvor die Masten gezogen und der Rumpf mit starken Pumpen gelenzt werden. Bei der Aktion waren 17 Helfer der Eckernförder Ortsgruppe des THW im Einsatz.
Seit kurz vor 18.00 Uhr steht NINIVE an Land.

(Quelle: Kieler Nachrichten von heute)

Die Historie

Sie ist der Nachbau eines Schiffstyps der im letzten Jahrundert von der Küste Pommerns aus Fracht transportierte; deshalb nennt man diese Bauart Pommersche Galeass.

Sie wurde von 1985 bis 1989 in Rickling bei Bad Segeberg (SH) gebaut. Der Verein JONA hat den Bau des Schiffes als ABM und Resozialisierungsmaßnahme mit Arbeitslosen der Umgebung und Freigängern aus der JVA Neumünster durchgeführt. Die Bauaufsicht führte ein Meister der Berufsschule für Bootsbau in Lübeck.

Das Schiff wurde in traditioneller Bauweise fast vollständig aus Eiche gefertigt. Die Stärke der Bordwand beträgt 7 cm und die Nägel, die diese Planken halten wurden eigens hierfür handgeschmiedet. Nach der Fertigstellung wurde das Schiff auf einem Tieflader nach Laboe bei Kiel gebracht und dort zu Wasser gelassen.

22. Jan 2015 im Hafen von Eckernförde gesunken
10.12.2015 vom THW gehoben und an Land gesetzt

20.05.17 NINIVE wird abgewrackt

Nomen atque omen, Name ist zugleich Vorbedeutung. Plautus, der alte Römer wusste noch was Namenszauber bewirkt und hätte es sich zweimal überlegt, einem Schiff den Namen der Stadt Ninive zu geben. Denn die Hauptstadt des Assyrischen Reiches wurde zerstört. Das Buch Nahum Nahum im Alten Testament prophezeite ihr: Ich werfe Unrat auf dich, schände dich und mache ein Schauspiel aus dir, dass alle, die dich sehen, vor dir fliehen und sagen: Ninive ist verwüstet; wer will Mitleid mit dir haben? Und wo soll ich dir Tröster suchen?“

21.5. 2017 Hafenmeldungen NINIVE in Eckerförde an Land.
Foto: s:hz
Die Replik einer pommerschen Jagd-Galeas mit dem Unheil beschwörenden Namen sank zweimal, im Jahr 2004 im Strela-Sund und elf Jahre später im Innenhafen von Eckernförde (die HAFENMELDUNGEN berichteten). An Land gesetzt, wollte niemand für das Schiff verantwortlich sein, der vorherige Eigner nicht und der letzte Eigner auch nicht – er war nicht aufzufinden. Nun wir die Stadt Eckernförde das Holzschiff auf eigene Kosten abwracken lassen. Ein Bagger mit Abrisszange soll das deprimierende Schauspiel vollbringen. Bis dahin soll das Schiff im Hafen zu sehen sein.

Arme NINIVE. Bei so viel Destruktion wird es wahrlich schwer, einen Tröster zu finden.
Hinweis/Quelle www.hafenmeldungen.blogspot.com