No.5 ELBE



Schiffsname No.5 ELBE
Ex-Namen Wander Bird
Nationalität D
Heimathafen Hamburg
Typ Elbe-Lotsenschoner
Rigg
Baujahr 1884
Bauwerft H.C. Stülckenwerft
Bauort Hamburg
Länge (London) 25,32 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 37 m
Breite 5,95 m
Tiefgang 3,66 m
Segelfläche 492 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen

Über das Schiff

2002 Stiftung Hamburg Maritim/ www.stiftung-hamburg-maritim.de

1924 außer Dienst gestellt, 1930 nach USA verkauft. Dort Schulfahrzeug auf Großer Fahrt, 1941 ff. Hausboot. Seit 1969 grundlegende Restaurierung.

Liegeplatz Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen/HafenCity

Hamburgs letztes erhaltenes Seeschiff aus der Ära des Holzschiffbaus lief 1883 auf der Werft H.C.Stülcken in Steinwerder vom Stapel. Über 30 Jahre hat der Gaffelschoner Lotsen in der Elbmündung und der Deutschen Bucht versetzt -einem der weltweit rauesten Seegebiete.
Danach fand der ausgemusterte Schoner als Schulschiff in den USA eine neue Heimat. Als WANDERBIRD überquerte er viele Male den Atlantik. 1937 umrundete er sogar Kap Hoorn. 2002 erwarb Stiftung Hamburg Maritim das Schiff in Seattle und brachte es zurück nach
Hamburg.

Kaum ein Schiff diesen Alters ist so reich an ursprünglicher Bausubstanz und Originaldetails über und unter Deck. Technisch ist das Schiff auf dem Neuesten Stand. Kombüse und Sanitäranlagen genügen gehobenen Ansprüchen.

4.1.2014
Es gibt keine und gab nie eine ELBE 5. Es gab einstmals 3 Hamburger Feuerschiffe mit Namen ELBE, numeriert von 1 – 3.
Und es gab einstmals 7 Hamburger Lotsenschoner, numeriert von 1 – 7. Diese Schoner führten auch Namen, z.B. CUXHAVEN, ELBE, GRODEN…. Der Lotsenschoner No.5 führte den Schiffsnamen ELBE.

Zwei dieser Schoner sind auch heute noch – oder besser: wieder – in Fahrt: Der Lotsenschoner 5 wieder unter dem Namen ELBE und der Lotsenschoner 1 CUXHAVEN unter dem Namen ATALANTA; wenn auch schon lang nicht mehr im Lotsenversetzdienst sondern als Traditionsschiffe.
Also, mögliche Bezeichnungen sind: ELBE, Lotsenschoner ELBE oder Lotsenschoner No.5 ELBE; niemals ELBE 5!

Die Historie

1884-1930 No.5 ELBE, Hamburg
nach 1930 WANDER BIRD, San Francisco/USA
seit 2002 No.5 ELBE, Hamburg

Liegeplatz Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen/HafenCity

Die Altonaer Nachrichten berichteten am 9. August 1883 unter der Rubrik Vaterstädtisches und Unterhaltendes: Ein neuer Lootsen-Schooner, welcher den Namen ‘Elbe und die Nr. 5’ führt, wurde heute morgen von der Werft H. C. Stülcken Wwe. Auf Steinwärder glücklich vom Stapel gelassen. Das neue Schiff, welches auf dem Helgen sofort vollständig fertig gestellt und in jeder Beziehung ausgerüstet wurde, wird dem hamburger Lootsendienst vor der Elbe eingereiht werden, so dass die Zahl der Lootsenschooner jetzt auf 5 erhöht ist.

Der Neubau war ein nicht gerade riesiger, aber aufwändig gebauter Segler, konzipiert für eine verantwortungsvolle Aufgabe in einem der ruppigsten Seegebiete der Welt. Sein scharf gebauter Rumpf bestand aus bestem, abgelagertem Eichenholz, das Unterwasserschiff hatte man nach alter Art mit Kupferplatten benagelt. Als Antrieb dienten allein die Segel, das Schiff war als Zweimast-Gaffelschoner getakelt.

Insgesamt 11 Lotsenschoner sind zwischen 1855 und 1906 im Auftrag des Hamburger Staates gebaut worden, sie genossen einen legendären Ruf wegen ihrer extremen Seetüchtigkeit und ihrer guten Segeleigenschaften. So dauerte es bis in die 1920er Jahre, bis die damals schon längst veralteten Schoner nach und nach durch dampfgetriebene Lotsentender ersetzt wurden.

Die ausgemusterten Schoner fanden anschließend oft als Yachten Verwendung, so auch die No. 5, die 1929 von dem Amerikaner Warwick M. Tompkins gekauft wurde. Tompkins umrundete Weihnachten 1937 mit dem immer noch motorlosen Schoner Kap Horn. Nach weiteren Pazifik-Reisen diente das Schiff seinen Eignern ab 1941 als Wohnschiff.

In den 60er Jahren wohnten Hippies an Bord; die Masten waren 2 Meter über Deck gekappt und dienten nun als Pfeiler für eine geräumige Veranda. Immerhin: Durch diesen Umstand blieb die historische Inneneinrichtung unter dem maroden alten Deck erhalten.

Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm die Stiftung Hamburg Maritim im Sommer 2002 das Schiff in Seattle. Weil sein technischer Ausrüstungszustand eine Überführung auf eigenem Kiel nicht zuließ, wurde es im August als Deckslast auf einen Frachter der Rickmers-Linie verladen. Am 7. Oktober kam No. 5 ELBE, wie das Schiff mittlerweile wieder heißt, nach über 70 Jahren wieder zurück nach Hamburg. Zur Begrüßung hatte sich ein Korso von 20 historischen Schiffen auf dem Reiherstieg eingefunden.

Von Jugend in Arbeit Hamburg e. V. wurde die N° 5 ELBE gründlich überholt, das alte Deck wurde komplett erneuert und das Schiff erhielt eine neue Bordelektrik, technische Ausstattung und eine umfangreiche Sicherheitsausrüstung. Seit Frühjahr 2004 läuft der Schoner regelmäßig zu Tagesfahrten aus und steht für Charteraufträge zur Verfügung. Seinen Liegeplatz hat er im Sandtorhafen.
Quelle Stiftung HH-Maritim
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