Oderik von Oederquarter
Bild Foto W.K.Reich maritimne Photographie
Zeichnung Joachim Kaiser 1978
Schiffsname | Oderik von Oederquarter |
Ex-Namen | THULE |
Nationalität | D |
Heimathafen | Wischhafen |
Typ | Pfahlewer |
Rigg | |
Baujahr | 1978 |
Bauwerft | Dawartz |
Bauort | Tönning |
Länge (London) | 12,00 m |
Länge (Meßbrief) | m |
Länge über alles | m |
Breite | 3,85 m |
Tiefgang | m |
Segelfläche | 63,5 m² |
Motor | Segel |
Leistung | |
Museumshafen | Wischhafen |
Über das Schiff
Nun aber zur “Thule”:Ich habe im Dezember 2010 zum ersten Mal von dem Schiff erfahren. Es wurde mir berichtet, dass sie bei Hatecke in Freiburg läge, dass sie nicht fahrbereit sei und dass die Samtgemeinde Nordkehdingen (Freiburg, Wischhafen, Balje, Oederquart, Krummendeich) plane, sie für Jugendarbeit und Tourismus herrichten zu lassen und zu betreiben. Gleichzeitig wurde ich auf rein privater Basis gefragt, was für ein Segler sie wohl sein würde, insbesondere, wenn man an die anfangs schlechten Eigenschaften der ähnlichen großen “Freundschaft” denke.
Ich habe dann den Ball aufgenommen und recherchiert, was ich so über die “Thule” herausbekommen konnte (in Natura gesehen habe ich sie bis heute nicht). Gleichzeitig habe ich auch über “Freundschaft” und “Ronja” recherchiert, die beide vom Rumpf her als Pfahlewer zu bezeichnen sind, auch und obwohl die “Freundschaft” im Rumpf stark umgebaut wurde. Die letzten beiden Schiffe segeln ja und können so eine Erfahrungsgrundlage schaffen, die sich auf “Thule” übertragen lässt. Das war und ist, wie gesagt, alles rein privat geschehen. Als Unterlagen gibt es im Wesentlichen mehrere Artikel im Piekfall, einen Artikel in der Yacht und die Zeichnung von Joachim Kaiser, die Du auch im Schiffshistorischen Archiv drin hast. Nach der, so denke ich, wird Dawartz wohl den Rumpf gezimmert haben. Mehr kenne ich nicht. John von Eitzen hat Unterlagen über “Ronja”, nicht über “Thule”.
Ich entnehme aber der Lokalpresse, dass das Projekt mit der öffentlichen Hand weitergeht.
Quelle Olaf Tribbe
Die Historie
Nachbau nach Modell 1764 (Altonaer museum) auf der Werft Dawartz 1978
Entwurf(Zeichnung) Joachim Kaiser 1978
2012 wurde berichtet, dass sie bei Hatecke in Freiburg läge, dass sie nicht fahrbereit sei und dass die Samtgemeinde Nordkehdingen (Freiburg, Wischhafen, Balje, Oederquart, Krummendeich) plane, sie für Jugendarbeit und Tourismus herrichten zu lassen und zu betreiben.
Hinweis Ole Tribbe 10.11. 2012
von 2013 bis 2014 restauriert
April 2014 als Odedrik von Oederquart wieder zu Wasser gelassen (Buxtehuder Anzeiger)
Der holländische Seeoffizier P. le Comte schrieb 1831 in seinem bekannten Buch über zeitgenössische Segelschiffe:
„Die Ever sind Fahrzeuge, welche in Teufelsbrück und Blankenese beheimatet sind. Gebaut werden sie zu Finkenwerder gegenüber Hamburg… Gewöhnlich ist der Schiffer und Steuermann auch Eigner des Fahrzeugs; ergänzt durch einen Schiffsjungen, macht dies schon die ganze Equipage aus . . . Die Takelung besteht aus einem Mast mit einem Rahsegel und einer Stagfock . . .
Das Rahsegel hat drei Reffs mit Reffbändseln und eins nur mit Gatchen für eine Reihleine, welches Notreff genannt wird. Die Ever können bis zu 31/2 Strich am Wind segeln (das sind knapp 40°!); es gibt kein anderes Fahrzeug, das solche Höhe laufen könnte. Vor dem Wind segeln sie weniger gut, und es bedarf schon einer steifen Brise, damit sie sieben Knoten Fahrt laufen; bei Schlechtwetter verkleinern sie das Rahsegel durch Einstecken von Reffen. Bevor aber das Notreff eingesteckt wird, muß schon ein so heftiger Sturm wehen, daß sich kaum noch ein anderes Schiff unter Segeln halten kann. Der Ever ist allgemein als eines der tüchtigsten Seefahrzeuge bekannt, ebenso wie die ihn fahrenden Männer als unerschrockene Seeleute . . . Gewöhnlich nimmt die Überfahrt von Amsterdam nach Hamburg drei bis fünf Tage in Anspruch; indes, wenn alles mitläuft, haben sie es auch in 48 Stunden geschafft.
Quelle: Joachim Kaiser, Neubau eines Pfahlewers von 1764 in YACHT 18/1978
Literatur:
PIEKFALL No. 15/1978; 16/1979; 19/1980; 27/1984
ausführlicher Artikel YACHT 18/1978 im Archiv als PDF