VG

Schiffsname PIROLA
Ex-Namen De drei Gebroeders, Irmgard
Nationalität D
Heimathafen Flensburg
Typ Wieringer Kutter
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1910
Bauwerft
Bauort Den Helder
Länge (London) 18,6 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 25 m
Breite 4,16 m
Tiefgang 2,00 m
Segelfläche 204 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Flensburg

Über das Schiff

Das Traditionsschiff PIROLA ist ein gaffelgetakelter Logger mit über 200 qm Segelfläche. Stabil aus Stahl gebaut, sind das Baujahr und die Werft, auf der sie vom Stapel lief, nicht genau zu bestimmen. Vermutlich wurde das Schiff 1910 in Dienst gestellt.
Das Schiff ist wahrscheinlich als Frachtsegler in küstennahen Gewässern eingesetzt gewesen. 1947 wurde es von den Brüdern de Vries zum segelnden Fischkutter (Logger) umgebaut und erhielt seine erste Hilfsmaschine . Bis 1969 war sie unter dem Namen “De drie Gebroders” auf Fischfang. Mit dem Verkauf nach Borkum erhielt sie den Namen PIROLA und einen Henschel- Motor.

Heimathafen seit 1974 war Hörnum auf Sylt. Dort, wo seit dem 15. Jahrhundert die Heringsfischerei zu Hause war, wurde PIROLA im Krabben- und Fischfang sowie kurzzeitig als Tonnenleger eingesetzt.

Nach mehrfachem Wechsel der Eigner befand sich das Schiff in einem derart schlechten Zustand, daß es zuletzt in der zwischen Krautsand und Wischhafen gelegenen Wischhafener Süderelbe sank.

Vom Grund dieses Elbarms hat Roland Aust zusammen mit Freunden im Jahr 1983 PIROLA als Wrack geborgen. Bis 1990 wurde das Schiff grundlegend restauriert. Zur Verbesserung der Segeleigenschaften erhielt es einen zusätzlichen Kielkasten mit 17 Tonnen Ballast, später kam noch ein Teakholzbelag des Decks dazu.

Vorbild war dabei das Aussehen des Loggers von 1947. Unter Deck sind nunmehr Wohnräume entstanden. Ein gemütlicher Salon mit der Pantry, das Vorschiff mit 7 Kojen, eine Zweierkammer und die Bootsmannskammer mittschiffs. Die Kapitänskajüte ist im Achterschiff

PIROLA bewies ihre Seetüchtigkeit auf vielen Reisen, auch auf einer Reise 2001 mit einem Greenpeace- Tauchteam nach Grönland. Dafür wurde eine Zentralheizung eingebaut, auf einem Stahlschiff ein angenehmer Komfort!

2008 erhielt Pirola eine neue Henschel- Maschine (184 PS 6 Zylinder), Masten und Rigg wurden überholt. Die See- Berufsgenossenschaft hat das Sicherheitszeugnis als Traditionsschiff erteilt.

PIROLA bietet heute bei Tagesfahrten Platz für 23 Gäste. Bei Mehrtagesfahrten sind für 8 – 10 Gäste einfache, aber gemütliche Kojen vorhanden.

Die Historie

PIROLA ist ein gaffelgetakelter Logger und liegt heute im Museumshafen Flensburg.

Das Baujahr und die Werft, auf der das Schiff vom Stapel lief, sind nicht mehr genau zu bestimmen. Vermutlich wurde es 1910 in der Übergangszeit vom Holz- zum Stahlschiffbau gebaut und in Dienst gestellt, um zunächst als Frachtensegler in küstennahen Gewässern zu fahren.
Die Gebrüder de Vries ließen das Schiff 1947 in Den Helder / NL zum segelnden Fischkutter mit 80 PS Hilfsmaschine umbauen, nannten es „De drie Gebroeders“ und fuhren bis 1969 damit auf der Nordsee auf Fischfang.
Mit dem Verkauf nach Deutschland erhielt das Schiff einen Henschel-Motor und den Namen Irmgard und später auf Borkum den Namen PIROLA.
1974 wechselte der Heimathafen des Loggers nach Hörnum auf Sylt, wo PIROLA im Fisch- und Krabbenfang sowie kurzzeitig als Tonnenleger eingesetzt wurde.
Nach mehrfachem Wechsel der Eigner befand sich PIROLA in einem so schlechten Zustand, dass sie letztlich in der Wischhafener Süderelbe sank.
Vom Grund dieses Elbeseitenarms haben Roland Aust und einige Freunde PIROLA 1983 geborgen.
Nach der Restauration des Rumpfes wurden 1989 die Masten gesetzt. (siehe Geschichte der Masten auf der homepage)
Bis 1990 wurde PIROLA grundlegend restauriert. Vorbild war dabei das Aussehen des Loggers von 1947.
Seitdem wird zum Erhalt des Traditionsseglers ständig beigetragen und in vielen Details auch Schifffahrtsgeschichte erhalten. PIROLA dankt die gute Pflege mit Seefestigkei und segelt sicher – auf kleinen Törns und auf großer Fahrt – wie 1999 im Einsatz für Greenpeace am Wrack der Pallas, 2001 auf ihrer ersten Polarexpedition mit einem Greenpeace Tauchteam in Grönland, 2011 auf der 3.500 Seemeilenreise von Flensburg bis zum Norden Islands und zurück. Vom 10. Juli bis zum 10. August 2013 waren wir an Schottlands Küsten, durchquerten den Kaledonischen Kanal und die inneren Hebriden.

Zum Mitsegeln bietet Pirola an Tagesfahrten Platz für 23 Gäste. Bis zu 10 Gäste können an längeren Reisen teilnehmen.