PROVIDENTIA

Fotarchiv JK
Providentia vor 1910 in Cuxhaven Fotarchiv JK


Linienriss eines Ewerkutters Joh. Thormählnen

Schiffsname PROVIDENTIA
Ex-Namen SIV, SHELL XV, PROVIDENTIA
Nationalität D
Heimathafen Flensburg
Typ Finkenwerder Hochseekutter
Rigg
Baujahr 1895
Bauwerft J.Carsten Wriede
Bauort Finkenwerder
Länge (London) 20,45 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 29,90 m
Breite 5,8 m
Tiefgang 2,55 m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Flensburg

Über das Schiff

Der Kutter-Ewer HF 42 PROVIDENTIA vor 1910 in Cuxhaven. 1923 wegen Spritschmuggel in Norwegen konfisziert und später in Schweden zum Frachtschiff umgebaut. Seit 1960 als Yacht, Taucher- und Expedittionsfahrzeug verwendet. Viermal ist das stark gebaute und stark motorisierte Schiff für Nordmeer-Expeditionen benutzt worden.
Photo rechts: Als SIV -Stockholm 1981 vor Spitzbergen.

Register Deutsche Segelschiffe JK S. 3

Verkaufsanzeige PIEKFALL 48/1992

Die Historie

1895-1923 HF 42 PROVIDENTIA Finkenwerder
– 1924 PROVIDENTIA Aalborg/DK
– 1930 SHELL XV Malmö/S
– 1951 # Stockholm
– 1960 # Blidö
1981 SIV Stockholm

Bis 1923 in der Fischerei
1923 wegen Spritschmuggel in Norwegen konfisziert und später in Schweden zum Frachtschiff umgebaut. Seit 1960 als Yacht, Taucher- und Expedittionsfahrzeug verwendet. Viermal ist das stark gebaute und stark motorisierte Schiff für Nordmeer-Expeditionen benutzt worden.
Photo rechts: Als SIV -Stockholm 1981 als Expeditionsfahrzeug vor Spitzbergen. JK 1986

Seither Yacht und Bereisungsfahrzeug
1937, 1963, 1982 neu verzimmert
Form (Heck) tlw. Leicht verändert
1993 Privatschiff Kiel

Gebaut 1895 auf der Werft J. C. Wriede in Finkenwerder entspricht das Schiff in den Überwasseranteilen den damals üblichen Hochseekuttern, unter Wasser jedoch der alten Ewerform. Das Einsatzgebiet für Sommer- wie Winterfischerei waren die weiten Fischgründe der Nordsee. Nach wechselnden Eignern
erfolgte Anfang der 20er Jahre eine Motorisierung. 1923 wurde das Schiff wegen Alkoholschmuggels vom norwegischen Zoll aufgebracht und in Frederikstad zwangsversteigert. Kurz darauf erfolgte ein Weiterverkauf nach Schweden unter dem Namen „Shell XV“, wo es vermutlich als kleines Bunkerboot eingesetzt wurde.
Ab 1930 fuhr der ehemalige Kutterewer als kleiner Küstenfrachter unter dem Namen „SIV“. Inzwischen war das Schiff mehrfach umgebaut worden; u. a. wurde das lang überhängende Heck entfernt, es hat eine Schanzkleiderhöhung erfahren sowie Klüverbaum und Besanmast verloren. Seit 1960 wurde es als Taucher- und Bugsierfahrzeug und ab 1978 als Expeditionsschiff ins Nordpolarmeer sowie als Eisbrecher vor Stockholm eingesetzt.
1993 wurde das Schiff von einem Liebhaber erworben, auf eigenem Kiel nach Hamburg überführt und Rumpf, Deck und Masten seit 1999 bei Chr. Jonsson, Egernsund aufwändig restauriert und weitgehend wiederhergestellt.

Die Ostseeschule Flensburg und der Förder- und Betreiberverein „HF 42 Providentia“ übernahmen das Schiff im Frühsommer 2012 und werden es als Traditionsschiff zulassen und wieder in Fahrt bringen.

Von der damals in Finkenwerder mit Abstand größten deutschen als reine Segler gebauten Hochseefischereiflotte sind insgesamt nur 4 Exemplare erhalten.
HF 42 „Providentia“ ist der einzige erhaltene Hochseekutterewer.
Ein Schwesterschiff ist Präs. Freiherr v. Maltzahn

Quelle: Ostseeschule Flensburg 2012

Literatur:
Timmermann, Gerhard, Handbuch der Seefischerei Nordeuropas, Stuttgart 1962

PIEKFALL 48/1992 S.47: „Kutter-Ewer HF 42 PROVIDENTIA zum Verkauf“ Anzeige des schwedischen Eigners – DM 200 000,- , Ausrüstung, Liegeplatz Stockholm. Einführung der Redaktion zu Bauweise und Geschichte:“Bei dem 1895 von Carsten Wriede in Finkenwerder gebauten Hochsee-Fischereifahrzeug handelt es sich um den letzten erhaltenen Kutter-Ewer (Überwasserschiff wie ein Kutter mit dem glatten Unterwasserschiff des Ewers“). 2 Fotos.

PIEKFALL 48, 1992 S. 48 – Rückseite – Foto

PIEKFALL 81/2003 S. 51 Zeichnung

PIEKFALL 110/2013 S. 45

PIEKFALL 110/2013 S.55
http://hafenmeldungen.blogspot.de/2012/09/110912-neues-von-der-werft.html
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