Roland von Bremen
Schiffsname | Roland von Bremen |
Ex-Namen | |
Nationalität | D |
Heimathafen | Bremen |
Typ | Hansekogge Nachbau |
Rigg | |
Baujahr | 2000 |
Bauwerft | Bremer Bootsbau Vegesack |
Bauort | Bremen-Vegesack |
Länge (London) | 23,98 m |
Länge (Meßbrief) | m |
Länge über alles | m |
Breite | 7,18 m |
Tiefgang | 1,85 m |
Segelfläche | 90 m² |
Motor | Segel |
Leistung | 179 KW |
Museumshafen |
Über das Schiff
Die Historie
Seit 1995 existierten Überlegungen, einen weiteren Nachbau der Hansekogge anzufertigen, der als maritimes Wahrzeichen Bremens dienen sollte. Die ersten Planungen tätigte die Handwerks- und Ausbildungscooperative Bremen e. V., die auch die Finanzierung organisierte. Geldgeber waren der Bremer Senat, die Europäische Union sowie die Bundesagentur für Arbeit. Zwischen Juli 1996 und Mai 2000 entstand im Rahmen einer Beschäftigungs- und Fortbildungsinitiative im Dock der Bremer Bootsbau Vegesack (BBV) auf dem Gelände des ehemaligen Bremer Vulkan die Roland von Bremen, die zur Eröffnung der Expo 2000 an der Schlachte in Bremen anlegen konnte.
Die Roland von Bremen weist bei einer Länge von 23,98 Metern eine Breite von 7,18 Metern auf. Sie besitzt eine Verdrängung von 120 Tonnen und einen Tiefgang von 1,85 Metern. Die Fläche des Stammsegels beträgt 90 Quadratmeter. Zudem existieren noch drei Bonnets, die jeweils 30 Quadratmeter messen. Als Hauptantrieb dient eine MAN D2866 LXE40 mit einer Leistung von 279 Kilowatt, die zwei Pumpjets von Schottel antreibt, ähnlich wie bei der Hansekogge.
Der Mast des Schiffes sowie der Vordersteven sind hydraulisch klappbar, damit die Kogge auch Flussbrücken unterqueren kann. Das Schiff ist für maximal 80 Personen ausgelegt, vier nautische Besatzungsmitglieder sind mindestens erforderlich.
Im Mai 2003 formierte sich der Verein Roland von Bremen e.V. mit dem Ziel, die Kogge zu pflegen und dafür zu sorgen, dass sie ausgedehnte Fahrten unternimmt und nicht nur ruhend am Ankerplatz liegt. Heute ist das Schiff im Besitz der Hal över Reederei, hat seinen Liegeplatz an der Schlachte und unternimmt regelmäßig Fahrten von unterschiedlicher Länge. Diese führten es unter anderem nach Rostock und Cuxhaven. 2005 wurde an Bord der Roland von Bremen die Bewerbung Bremens zur Vorausscheidung um die Europäische Kulturhauptstadt 2010 nach Berlin gebracht.
In den frühen Morgenstunden des 28. Januar 2014 ist die Roland von Bremen an ihrem Liegeplatz an der Schlachte wegen eines defekten Seeventils gesunken. Sie wurde am folgenden Tag wieder gehoben.[1][2]
10.02.14 ROLAND von BREMEN schlecht gewartet?
Wie auch von den HAFENMELDUNGEN berichtet, sank der Nachbau der Hansekogge ROLAND von BREMEN am 28. Januar im Herzen der alten Hansestadt. Das historische Schiff wurde mit erheblichen Mitteln der Öffentlichen Hand nach der Vorlage der 1962 wiederentdeckten Kogge aus dem 14. Jhd. Rekonstruiert. Es wurde vermutet, ein Seeventil habe zu dem Unglück beigetragen. Inzwischen war in der Presse ebenfalls zu lesen, das außerdem die elektrische Versorgung der Pumpen gestört war, weshalb das Schiff volllief und in der frostigen Nacht sank.
Außerdem hieß es, dass die Schäden durch den Untergang so hoch seien, dass sie einem wirtschaftlichen Totalverlust gleichkämen. Der Geschäftsführer der Reederei Hal Över habe gesagt: Käme morgen jemand um die Ecke und sagte ‚Ich nehme die Hansekogge geschenkt‘, dann würde ich einschlagen.
Heute berichtet der Weserkurier, daß nun kommt die Diskussion hochkommt, ob Hal Över das Schiff vernachlässigt hat und ob das die eigentliche Ursache für den Untergang war. Das jedenfalls vermutet der Förderverein des Havaristen.
Quelle Hafenmeldungen.blogspot.com
Literatur:
Peter Baumann: Abenteuer Hanse-Kogge. Logbuch einer Seereise in die Geschichte. Stuttgart 1992. ISBN 3-421-06537-3.
Siegfried Fliedner, Rosemarie Pohl-Weber: Die Bremer Kogge. In: Hefte des Focke-Museums. Nr. 19, Bremen 1968.
Herbert Abel (Hrsg.): Die Bremer Hanse-Kogge – Ein Schlüssel zur Schiffahrtsgeschichte – Fund, Konservierung, Forschung. Röver, Bremen 1969.