Schiffsname Sajama
Ex-Namen
Nationalität D
Heimathafen Kappeln
Typ Gaffelketsch
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1977
Bauwerft Eigenbau
Bauort Hjarnø
Länge (London) 10 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 13 m
Breite 3,2 m
Tiefgang 1,45 m
Segelfläche 70 qm m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Kappeln

Über das Schiff

Die Historie

Bei Sajama handelt es sich um einen modifizierten Riß von Viggoline, einem Krabbenkutter mit englischem Einschlag, der im Besitz von Fin (er hat die Boote gebaut) war.
Das Schiff wurde (wie auch Hermine ein Jahr später) 1977 auf Hjarnø gebaut. Das ist eine kleine Insel vor dem Horsens Fjord. Bevölkert wird das Minieiland von etwa 100 Lebewesen (inkl. Hunden und Katzen). Aber die Welt war dort noch in Ordnung. Die Kaufvertragsabwicklung geschah per Handschlag – wenn überhaupt. Ok, sagte ich, dann man los. Wie teuer letztendlich der Bau werden würde, konnte Fin nicht genau sagen. Der Rumpf lag damals über Kopf mit Leisten fertig geplankt in seiner kleinen Halle.
Im Endeffekt waren die Kosten jedenfalls geringer, als das, was als Größenordnung im Raum gestanden hatte.

Des öfteren gab´s Besuch von Kaj Lund, dem dänischen Papst der Szene, wie bei uns J. Kaiser.

Der Vater von Fin ist noch vor dem Mast gefahren und war seit einem Schlaganfall an einen Stuhl gefesselt. Auch Sprachschwierigkeiten machten dem alten Herrn zu schaffen. Es langte aber immerhin dazu, seinem Sohn mehrmals am Tag mit Das segelt nie, das segelt nie! Mut zuzusprechen.
Beim Stapellauf, einer halsbrecherischen Angelegenheit, hatten beide auf Hjarnö ansässigen alten Kapitäne geflaggt. Das ganze hatte fast einen kleinen Volksfestcharakter. Das Highlight für Fins Vater war dann als Erster Sajama einmal um die Insel – und das ist nicht ganz einfach – zu steuern.

Sajama fährt Vollholzmasten mit den Segeln: Groß, Topsegel, Fock, Klüver, Flieger und Besan; als Ballast Beton, der das Schiff sehr stäbig macht; fast schon zu sehr.
4 – 6 Lagen Matten sollten den Erhaltungsaufwand in Grenzen halten. Später wurde ein Holzdeck – der Optik und Sicherheit wegen – verlegt. Im gleichen Zug Davits, da im Schlepp zwei Beiboote verloren gingen.
Bis vor kurzem bestand die Motorisierung aus einem 21 PS Sabb. Warum dieser unverwüstliche Motor aus Skandinavien nicht wegzudenken ist, leuchtet mir ein. Ein Motor, der es mit mir 30 Jahre lang ausgehalten hat, kann nicht von schlechten Eltern sein. Die Motorleistung war nur ein wenig dürftig für die 12 Tonnen. Außerdem behinderte der Verstellpropeller die Effektivität bei Hafenmanövern.
Also sagte ich mir: mit fortschreitendem Alter sollte auch die Motorleistung wachsen.
Inzwischen gibt es einen (immer noch nicht funktionsfähigen) OM 363 mit 45 PS.

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