SANTA MARIA

Foto G.van Dorp
SANTA Maria-OLD2 1992 Foto G.van Dorp NL

archiv JK
Fischmeister Dienstlfahrz. Entwurf J. Junge1888

Neptuna-Riss-HK_100.jpg
Schiffsname SANTA MARIA
Ex-Namen Ostfriesland
Nationalität NL
Heimathafen Brielle
Typ Fischerei-Inspektionsfahrzeug
Rigg Gaffelkutter
Baujahr 1891
Bauwerft J. Junge
Bauort Wewelsfleth
Länge (London) 8 m
Länge (Meßbrief) 11,71 m
Länge über alles 9,2 m
Breite 3,68 m
Tiefgang 1,37 m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung  
Museumshafen

Über das Schiff

Nach dem 1. Weltkrieg Fischkutter bis 1977. Der stark verkommene Rumpf wurde in Holland von Laien unsachgemäß rekonstruiert (Lustfahrzeug).
Überlegene Segeleigenschaften verraten die Entwurfslinien des Fischmeister-Dienstfahrzeuges OSTFRIESLAND (Abb. 2): Vom 1. Weltkrieg bis 1977 blieb der Kutter im Besitz einer Fischersfamilie in Oldersum (Abb. 1: 1977 in Oldersum). In Holland ging er durch mehrere Hände; 1983 WURDE ER IN Brielle laienhaft repariert (Abb. 3).
(Aus: Register Dt. Segelschiffe J. Kaiser, Seite 17)
Informationsstand 1986 JK

Die Historie

1891-192? OSTFRIESLAND, Brake
bis 1977 # Oldersum (OLD 2)
1977-81 # Amsterdam/NL
danach SANTA MARIA, Brielle NL

1891 als OSTFRIESLAND für den Fischmeister de Vries in Oldersum in Fahrt gekommen, war es hier auch noch 1899 beheimatet. 1909 war der Stationsort nach Leer verlegt. Inzwischen hatte der Kutter einen 12-PS-Benzinmotor erhalten und war somit zu einem hochmodernen Dienstfahrzeug geworden. In meinen Unterlagen klafft nun eine Lücke von 17 Jahren. 1926 taucht die OSTFRIESLAND mit der Nummer OLD.2 als Fischereischoner der Gebrüder Auit und Lübbert Picksach aus Oldersum wieder auf. Als Antrieb diente nun ein Glühkopfmotor von 2o PS. Die Vermessung war angegeben mit 12,4 BRT bzw. 3,4 NRT, die Abmessungen betrugen 11,71 x 3,68 x 1,37 m. Über fünfzig Jahre lang blieb das Schiff im Besitz der Familie Picksack. Zuletzt wurde es, wie ein auf Deck installiertes Gerüst vermuten lässt, zum Rammen von Bundgarnpfählen o.ä. benutzt.
1977 wurde der in Oldersum aufliegende Kutter für den lächerlich geringen Preis von gut 4.000 DM an einen Holländer verkauft, um zum Lustkutter umgebaut zu werden. Da der neue Eigner bald darauf heiratete und sich sein Schiff wohl mit seinem Familienstand nicht in Einklang bringen ließ, mußte bald wieder ein weiterer Interessent gefunden werden. 1981 begann dann in Brielle der heutige Eigner mit der Restaurierung des alten Kutters, die erst einmal aus einem ziemlich perfekten Abwracken bestand. Geblieben ist der Kiel sowie zehn oder zwölf Spanten, so daß die Originalform zumindest erhalten blieb. Das Ganze wurde dann unter Wasser mit Rotholz, über Wasser mit Eiche geplankt. Über das halbe Schiff erstreckt sich nun ein hoher Decksaufbau im holländischen Stil. Joachim Kaiser hat 1983 das Resultat in Holland besichtigt und war entsetzt! Nicht nur daß der Bau durch seine stilwidrigen Veränderungen geradezu verstümmelt wurde, wurde auch noch sämtliches Holzwerk laienhaft und schlecht verarbeitet. So wurden z.B. Nägel, Bolzen und Schrauben nicht versenkt, die Beplankung wurde mit Schlüsselschrauben befestigt, und was dergleichen Scherze mehr sind. 1985 soll die Arbeit abgeschlossen sein. Die Fahrt soll dann überall hingehen. Schade, der alte Kutter hätte ein würdigeres Leben verdient.

H. Karting 1984 in PIEKFALL No. 26 S. 49

Überlegene Segeleigenschaften verraten die Entwurfslinien des Fischmeister-Dienstfahrzeuges OSTFRIESLAND (Abb. Re.): Vom 1. Weltkrieg bis 1977 blieb der Kutter im Besitz einer Fischersfamilie in Oldersum (Abb. 2: 1977 in Oldersum).
(Aus: Register Dt. Segelschiffe J. Kaiser, Seite 17)

Der Kutter, mittlerweile in als Gaffelkutter in NL wieder aufgetakelt, letzter Verbleib unbekannt
wer weiß mehr über den Verbleib??
Hinweis Ole Pfeiler 1.1.2012

Literatur:
Register Dt. Segelschiffe J. Kaiser, Seite 17
H.Karting, Schiffe aus Wewelsfleth Band III, S. 178-180
Piekfall Nr. 26/1984 S.49 u. Pkf 48/1992 S.42/43