Schiffsname SELENE
Ex-Namen
Nationalität D
Heimathafen Greifswald
Typ
Rigg
Baujahr 1900
Bauwerft J. Jacobs
Bauort Moorrege
Länge (London) m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles m
Breite m
Tiefgang m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung  
Museumshafen

Über das Schiff

Die Historie

1900-19 SELENE, Glückstadt1919-21 # Hamburg
1921-27 # Husum
1927-58 # Anklam (DDR)
1958-68 # Wieck/ Eldena
danach # Berlin-Ost

Achtern vollgebaut, sonst kaum verändert. In der DDR seit 1968 in Privatbesitz.
Der Bau der ersten stählernen Heckschiffe war auf den kleinen niederelbischen Werften eine technische Revolution. Bild 2 Stapellauf der MARTHA 1898 in Moorrege (Foto).
Die 3 Jahre später dort gebaute SELENE war ein ganz ähnliches Schiff. Seit 1927 im Gebiet der heutigen DDR beheimatet, war sie bis 1968 noch als Motor-Frachtschiff in Fahrt (Foto rechts ). Sie kam dann in Privatbesitz und soll noch existieren.
(Aus: Reg. Dt. Segelschiffe J. Kaiser, S. 26)
Seit 1986 keine Informationen.

Kurzer Abriss zur „SELENE“ 24.2.2015 T.Rokicki

– 1900 erbaut in Eisen mit Holzboden, Werft Jacobs/Moorege
– verschied. Eigner in Hamburg, später Husum (bis 1927)
– 1927 an Erdmann Wollwage/Jarmen – Tourfahrt Jarmen-Stettin bis 1945
– danach „Wilde Fahrt“ auf Haff/Bodden/Peene
– 1958 an Richard Bartels/Greifswald-Wieck
– Anfang der 60ger Jahre aufgelegt
Wolfgang Rudolph hatte die Idee, dieses Schiff als Vertreter der vorpommerschen Küstenschiffahrt zu erhalten. Alle Küstenmuseen in der ehem. DDR lehnten aber ab. Daraufhin wurde versucht, das Fahrzeug als schwimmendes selbstfahrendes Ferienheim für die ehem. Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) umzubauen und so wenigstens in der Grundsubstanz zu erhalten. Diese Umbaupläne konnte ich noch zu Lebzeiten meines Freundes W.Rudolph einsehen. Auch dieses Projekt wurde abgelehnt. Später gelang W.Rudolph wenigstens die Schute des Schiffers W.Knuth/Middelhagen-Rügen zu erhalten. Die „Luise“ liegt heute in Göhren an Land, unterhalten vom Mönchgut-Museum. Zurück zur „SELENE“.
– 1968 Verkauf an 2 Sportschiffer in Berlin
– dort wahrscheinlich Umbau zum Hausboot ?
Vor einigen Jahren wurde bei Ebay ein Hausboot in Berlin zum Verkauf angeboten. Der Rumpfform nach ein Ewer bzw. Schute. Bereits mit einem großen Aufbau versehen. Könnte also die SELENE gewesen sein (sofern sie noch schwimmen sollte). Ich habe allerdings diese Spur nicht weiter verfolgt, da ich meine Untersuchungen und Nachforschungen zur Vorpommerschen Küsten- und Binnenschiffahrt auf die Küste beschränke (sonst kommt man ins „Uferlose“).
Manchmal soll man alte Schiffe würdig in Ruhe sterben lassen. – Das ist aber ein private Meinung von mir.
Hinweis T.Rokicki 24.2.2015

Literatur:
PIEKFALL 62/1996 S. 4 ff Dr.Wolfgang Rudolph: „Von Selene zu Luise“. Foto Steven, BU: „Das Greifswalder Heckschiff SELENE sollte das erste schwimmende Ferienheim der Volkskundler werden“. Schließlich wurde das Schiff doch abgewrackt.