Bereits 1921 verlängert (noch als Segler). Später achtern vollgebaut, Steven begradigt. Seit 1973 aus der Fahrt. Bis 1981 zum Charterschiff umgebaut, Karibik.Seit 1986 keine Informationen.

Acht 3-M-Schoner gleichen Typs wurden 1911-18 von Lühring gebaut (Generalplan Abb. 3). Drei davon existieren noch: ANNY, LANDKIRCHEN (oben) und die ehemalige ELBE (unten). Abb.1: LANDKIRCHEN 1977 aufliegend in Geversdorf – Kümo ohne Zukunft. Abb. 2: Als Kreuzfahrtschiff GODEWIND 1982 in der Karibik: Hohe Decksaufbauten und eine eigenwillige Besegelung…
(Aus: Register dt. Segelschife J. Kaiser, S. 39)

Acht 3-Mastschoner gleichen Typs wurden 1911 bis 1918 auf der Lühring-Werft in Hammelwarden an der Weser (Brake) gebaut.
Sie gehörten zu den schönsten und seetüchtigsten Frachtschonern ihrer Art. Wohl der bekannteste an unseren Küsten war die LANDKIRCHEN, 1914-17 gebaut (Bauzeit 1. Weltkrieg!), als Frachtsegler Einsatz in der Nord- und Ostsee, sowie Fahrten über den Atlantik mit Gütern nach Chile, brachte auf der Rückkehr Kupfererz nach Deutschland
nach dem 2. Weltkrieg als Kriegsbeute versteigert, blieb aber bis 1979 als Frachtschiff unter deutscher Flagge
Kapitän Willy Both war 41 Jahre ihr Eigner und Schiffer. Er starb 1960 an Bord.
Die LANDKIRCHEN diente danach noch bis 1973 als Küstenmotorschiff. JK

Die Ladewinde der LANDKIRCHEN wurde von der Werft in Glückstadt dem Museumshafen Flensburg gespendet und dient nach der Errichtung des historischen Flensburger Hafenkrahns jetzt als Spill für diesen Krahn. GB

1914-17 (Bauzeit 1. Weltkrieg!) LANDKIRCHEN Hammelwarden
1917 LANDKIRCHEN, Hamburg, Reederei Schröder & Co. Berlin
1918 LANDKIRCHEN, Seeschiffsregister Bremen, Reeder Johann Wumkes
1919 LANDKIRCHEN verkauft an Kaptän Willy Both, Glückstadt
1921 um 5 m verlängert.
1922 Einbau der ersten Maschine, 80 PS Deutz
1934 neue Maschine 6-zyl Deutz Viertakt-Diesel 150 PS
Jahrzehntelang blieb der Dreimaster einer der letzten Motorsegler mit voller Besegelung, die Reise für Reise voll genutzt wurde.
Im 2. Weltkrieg Minenkollision in der Ostsee Reparatur im Hamburg.
Umbauten bis 1959: Vorschiff mit runder Back, Steven begradigt. achtern überbaut mit einer Poop
1960 LANDKIRCHEN, Glückstadt, Kapitän Kurt Kühlke Umbau zu einem modernen Kümo mit unförmigem Aufbau.
1977 LANDKIRCHEN, Kapitän Johannes Francke, Umbau zum Frachtsegler für den Pazifik, Spitsegel an unförmigen Masten
1981 Eignerwechsel, Eignergemeinschaft Landkirchen-Windjammer Touristik, Umbenennung in GODEWIND, Hamburg und Beginn des Umbaus zu einem Kreuzfahrtschiff für Kurzreisen in der Karibik (Martinique, French West Indies),
nach erneutem Eignerwechsel 1988 in SIR FRANCIS DRAKE umbenannt, Flagge Honduras.
Später Registrierung in Equatorial Guinea, danach Georgetown/Cayman Island Sir Francis Drake Lines

SIR FRANCIS DRAKE ging im Nov. 1999 verloren. Der Hurrikan „Lenny“ zerstörte
das Schiff, es verschwand spurlos von seiner Mooring. Besatzung und Passagiere waren zuvor evakuiert worden. „Der Lühring-Schoner hatte nach mehr als 80 Jahren sein Ende auf See gefunden, ohne irgendwelche anderen Opfer gefordert zu haben. Ein wahrhaft würdiger Abgang!“Herbert Karting

hinweis tallshipfan 2011 Website (English, 19 Jan 2011): http://www.9nrg.com/SirFrancisDrake/new

Literatur: Ausführliche Geschichte in
Herbert Karting, Deutsche Schoner Band V, Hauschild Bremen 2005