Sorte Sara

H.Holzapfel
2012 in Ærøskøbing Foto H. Holzapfel


Snekkersten Jolle von 1897 Segelriss Chr. Nielsen

Snekkersten-Jolle.gif
Schiffsname Sorte Sara
Ex-Namen
Nationalität D
Heimathafen Flensburg
Typ Smakkejolle
Rigg Sprietsegel
Baujahr 1903
Bauwerft
Bauort am Øresund
Länge (London) m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 6,88 m
Breite 2,20 m
Tiefgang 0,50 m
Segelfläche 20,5 m²
Motor Segel
Leistung  
Museumshafen Flensburg

Über das Schiff

DIE 1000 STUNDEN HARTE ARBEIT WURDEN ZU SORTE SARAZur Belohnung ist Johannes nun der glückliche Eigner einer einzigartigen Öresund — Smakkejolle, welche am Sonntag im Hafen getauft wird.
v. Hans Christiansen
Ohne eine verständnisvolle Frau und ohne die Freunde Nicolej Friederichsen, Jacob Fahle’n, Poul Hartvig und Finn Ligaard, wäre das niemals gegangen, niemals!
Aber ich hatte Glück. Bekam eine helfende Hand gereicht. Und so will ich gleich meine herzlichsten Grüße über das Meer nach Birkholm und den Brüdern Frede und Morten, senden. Sie waren es, die das Abendteuer erst möglich machten sagt Johannes Greve. Er kommt von Südschleswig, verheiratet mit Susanna, geb. Townsend aus England. Zusammen betreibt das internationale Paar ihre neu gegründete Sommerpension in Ærøskøbing Vestergade 44.
Johannes, der ein pensionierter Grundstücksverwalter südlich der Grenze ist, war auf der Suche nach einem Schiff, als er sich auf Ærø niederließ und im Übrigen sofort einen VUC Sprachkursus belegte, um Dänisch zu lernen.
Er wanderte rund in den Häfen, nahm auch das Postboot nach Birkholm und fand dort genau das, was er suchte.
Warnung vor 1000 Stunden Arbeit
An Land lag eine ehrwürdige, alte Öresunds smakkejolle, die schon bessere Zeiten gesehen hat und in Wirklichkeit riskierte zu St. Hans Tag in Feuer und Rauch aufzugehen.
Die Fischerbrüder Frede und Moden Mortensen, die sich heute mit einer ganz anderen, kräftigen Glasfieber Ausrüstung versorgt haben, mit soliden Außenbordern mit bis zu 2oo PS wenn sie ihre täglichen Fangtouren machen, hatten nicht die geringsten Bedenken über den Verkauf und bestimmtem selbst den Preis: Eine dänische Krone.
Ja, aber nun musst du auch gleich ganz realistisch sein und darauf vorbereitet sein, dass 1000 Arbeitsstunden auf Dich warten, sagt Nicolej Friederichsen. Als die Jolle abgeholt wurde und nach Ærøskøbing geschleppt wurde, während 2 Mann östen und östen um das Boot über Wasser zu halten.
Die Smakke wurde zum Hof in Bregningemark von Jacob Falen, transportiert. Und hier ging Johannes zu Werke, versorgt mit Strom, gutem Handwerkzeug und, wieder mit guten Ratschlägen von Freunden.
Die 1000 Stunden wurden immer mehr zur Wirklichkeit. Das war auch sehr speziell, sich in eine Arbeit mit einem Holzboot, dann noch aus Eiche, zu werfen. Mein Gott, was war das doch spannend, jedes einzelne Bauteil des Bootes kennen zu lernen.

Nächstes Jahr kommt ein Mast und Segel.
ich habe einen Marstalmotor, den ich aus Frederikshavn, zusammen mit meinem treuen Hund, geholt habe, eingebaut. Habe für die Schraubenwelle ein Loch in den Achtersteven gebohrt, mit einer extra starken Bohrmaschine, die ich mir von der Søbywerft geliehen habe. Dann wurde die Reling mit weichgekochten Holzteilen erneuert. Für den Kochvorgang, für 1 cm benötigt man eine Stunde Kochzeit, wurde eine spezielle, 2 m lange Kochbox gebaut. Die Ruderpinne hat mit Jacob von einem alten Taxusbaum vom Bregninger Friedhof modelliert und mir zur Taufe geschenkt. Nächstes Jahr kommt die Takellage. Die soll original mit Sprydstange und Barkesegel entstehen.
Der Mast ist schon seit einiger Zeit klar. Ein Violinbauer hat ihn zurechtgehobelt.
Aber zu allererst die Smakke, bei Schneewetter unter großer Spannung, ob das Boot wasserdicht ist, zu Wasser gelassen werden. Das Ganze an Johannes Geburtstag, den 21, März vor der eigentlichen Schiffstaufe.
Das geschieht nun am Sonntag um 14 Uhr, am Liegeplatz Nr. 27 im Ærøskøbing Yachthafen, in Anwesenheit einer eingeladen Gruppe von Freunden, die beim Instandsetzen mitgeholfen haben.
Taufpatin wird Nicolejs Tochter Sara und sie wird auf den Namen SORTE SARA, so hieß sie schon immer, getauft. Die beiden Birkholmer Fischer sind natürlich Ehrengäste bei der Schiffstaufe. Ich habe 2 grosse Zigarren für sie gekauft, versichert ein glücklicher Johannes Greve.

PS: Für 1 dkr erworben und für 60.000,00 Kr. und 1000 Std. Arbeit restauriert

Text der Titelseite von FYNs AMTs AVIS vom 15 Aug. 1997
SMAKKE FÜR 1 KRONE
Johannes Greve, Ærøskøbing, kaufte sein Schiff auf Birkholm — brauchte 1000 Arbeitsstunden — und nun soll das Schiff getauft werden
Schifftaufen gehören allerdings zu den Seltenheiten in der alten Schiffsbaustadt Ærøskøbing. Aber Sonntagnachmittag geht zwischen den modernen Glasfieberbauten im Yachthafenl los.
Hier soll Johannes Greve seiner Smakkejolle ihren Namen geben. Mit seinen hilfreichen Freunden, die besonders eingeladen wurden, zusammen mit den Fischerbrüdern Frede und Morten Mortensen. Birkholm als Ehrengäste. Das waren die beiden, die vor etwa einem Jahr ihm das alte Schiff, Bj 1903, verkauften. Für einen erschwinglichen Preis von 1 Krone. Die Smakke lag 10 Jahre an Land als Müllbehälter und bestand nur noch aus den nackten Planken. d.h. keine Bänke, Reling, Mast, Motor, Ruder usw, usw..Sie drängte, mild gesagt, zu einer helfenden Hand. Und die fand sie bei Johannes.
Nun liegt sie zur Belohnung für die 1000 Std Arbeit im Hafen und gehört zu einen der hübschesten und originalsten Fahrzeuge. Sie ist in Zukunft bereit ihren Namen SORTE SARA zu tragen und Johannes mit seinem treuen Jagdhund Doosie über die Ostseewellen zu tragen.

Literatur:
Chr. Nielsen, De danske bådtyper, Kopenhagen 1973 ISBN 87 14-27367-5
Ib Ivar Dahl, Smakkejollen og Smakkefolk, Esbjerg 1983
Ib Ivar Dahl, Smakkejollen og Friluftslivet , Esbjerg 2005
TS 1998 Nr 1

Die Historie

SORTE SARA Historie

Die 21- Fuß Smakke „SORTE SARA wurde 1903 Eiche auf Eiche an der Küste des Öresund gebaut, der genaue Bauort ist nicht bekannt.
Über ihre Geschichte ist nur bekannt , dass die beiden Fischerbrüder Frede und Morten sie 1986 vom Öresund nach Birkholm geholt hatten. 10 Jahre hatte sie auf Birkholm aufgelegen, nachdem der Kopenhagener Eigner es aufgegeben hatte sie abzudichten.
Eine so lange Zeit auf Land bedeutet normalerweise für ein Holzboot den Tod.
Fast wäre es so weit gekommen. In den letzten Jahren wurde sie als Müllkontainer benutzt und sollte zur Sommersonnenwende – dem St. Hans Fest – verbrannt werden. 1999 kaufte sie der Pensionswirt Johannes Greve, Ærøskøbing von Frede und Morten für eine symbolische Krone.
Sie wurde sie so gut wie möglich abgedichtet und mit Hilfe von Greves nächstem Nachbarn, dem Arzt Nicolaj Friederichsen und Ærøskøbings Flaschenschiffmuseumleiter Jacob Fahle’n nach Ærøskøbing geschleppt und wäre dabei fast gesunken. Hier wurde sie so originalgetreu wie möglich nach den Zeichnungen von Chr. Nielsen restauriert. Kiel, ein Teil der unteren Spannten waren gebrochen, Reling, Bänke, Ruder, Mast und Motor fehlten. Nur die Planken waren übrig und gesund. Holzschiffbauer Poul Hartwich Nielsen, Ærøskøbing hat bei der Restaurierung fachkundig mitgewirkt. Das hatte ca. 1000 Arbeitsstunden gekostet. „Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ohne Hilfe meiner Frau und Kennern dieses Boottyps und Hilfe von guten Freunden SORTE SARA niemals wieder seetüchtig geworden wäre“ erzählte Greve.
2012 übernahmen sie ein deutscher Liebhaber und hat sie im Museumshafen Flensburg in die Jollensammlung eingefügt. GB
2013 hat sie der Historische Hafen Flensburg in seinen Fahrzeugbestand übernommen mikt Liegeplatz in der Jollensammlung des Museumshafens.

Literatur:
Chr. Nielsen, Danske bådtyper, Kopenhagen 1973 ISBN 87 14-27367-5
Ib Ivar Dahl, Smakkejollen og Smakkefolk, Esbjerg 1983
Ib Ivar Dahl, Smakkejollen og Friluftslivet , Esbjerg 2005
TS 1998 Nr 1