Uns Ewer – Vierländer Ewerprojekt



Schiffsname Uns Ewer – Vierländer Ewerprojekt
Ex-Namen
Nationalität D
Heimathafen Hamburg Bergedorf
Typ Vierländer Ewer Nachbau
Rigg
Baujahr 2013
Bauwerft Vierländer Ewer Projekt
Bauort Bergedorf
Länge (London) m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 15,00 m
Breite 4,00 m
Tiefgang m
Segelfläche
Motor Segel
Leistung 75 PS
Museumshafen

Über das Schiff

Die Historie

In Hamburg Bergedorf auf einer ca. 300qm kleinen schwimmenden Werft auf dem Sehran
(Bergedorfer Hafen) wird seid Juli 2010 ein Ewer aus Holz gebaut.
Ein Ewer wie sie im neunzehnten Jahrhundert zahlreich auf der Elbe vertreten waren und
unter anderen Hamburg mit frischem Gemüse aus den Vierlanden versorgten.
Ein Gemüseewer.
Gestakt mit dem Strom oder gesegelt wenn der Wind es gut meinte.
Ein Plattbodenboot, als Spitzgatter und in Knickspantbauweise. Kraweel beplankt.
Gebaut aus Eiche, abgelagert aus dem Bergedorfer Forst. Der Boden aus Nadelholz aus ehemaligen Dalben aus dem Hamburger Hafen. 15 Meter lang, 4 Meter breit. Geschätzt 15 Tonnen schwer. Masthöhe ca. 15 Meter. Mast legbar. Getakelt mit Schotsegel und Stagfock.
Handgeschmiedete Beschläge aller Art.
An die 850 handgeschmiedete Nägel zum vernageln der durchweg 65 mm starken Eichenplanken.
Kalfatert nach tradioneller Art mit Werg und Pech.
Den heutigen Bedingungen geschuldet mit einem 75 PS Volvo Penta Diesel ausgestattet.

Geplant und gebaut von Mitgliedern und freiwilligen Nichtmitgliedern des „Förderverein Vierländer Ewer e.V.“. In tradioneller Bauweise unter der Leitung eines Bootsbaumeisters.
Eine wahnsinns gute Unterstützung von Sponsoren aus allen Gewerben
Planungszeit ca. 4 Jahre, Bauzeit ca. 3 Jahre.

Vier Jahre Recherche zur Geschichte und Bauweise der Vierländer Gemüse-Ewer waren nötig um genug Quellen zu finden nach denen man einen Konstruktionsplan zeichnen konnte. Es gab weder Zeitzeugen noch existierende große Ewer.

Einen kleinen, rund acht Meter langen Ewer gibt es noch. Er war lange Zeit Ausstellungsstück im Freilicht­museum Rieckhaus in Hamburg-Curslack und befindet sich heute im Altonaer Museum, ist aber leider nicht ausgestellt. Von den großen, bis zu 16 Meter langen Ewern ist jedoch nicht mal mehr eine Planke erhalten geblieben. Obwohl diese Schiffe seit dem Mittelalter die Märkte Hamburgs mit frischen Lebensmitteln versorgten und so das Wachstum der Stadt mit ermöglichten, sind sie bedeutungslos geworden, als Anfang des 20- Jahrhunderts Eisenbahn und Lastkraftwagen endgültig den Transport übernahmen.

Nach den Forschungen des „Förder­vereins Vierländer Ewer“ wurde der letzte, längst motorisierte Ewer 1940 außer Dienst gestellt. Was mit den ausgemusterten Ewern geschah, liegt bis heute im Dunkeln.

Parallel zu den aufwändigen Recherchen bemühte sich der Verein um Mitglieder, Spender und um eine Förderung des Projekts aus EU-Mitteln.

Dieser EWER hatte nun am 1. Juni 2013 seinen Stapelhub im Bergedorfer Hafen, Sehran erlebt.
Der Ewer wurde auf den Namen Uns Ewer getauft. Und hat bereits an den Markttagen in Lauenburg teilgenommen

Literatur:
+Hans Szymanski, Der Ever der Niederelbe Hamburg Edition Maritim 1985

mehr unter
Die Vereinshomepage des Ewers: