Vegesack BV 2

eigner
Bild 2 BV2 vor 1907


Vegesack-Riss-kl.JPG
Schiffsname Vegesack BV 2
Ex-Namen Nostra, Monika Harssen, Lilli, Vegesack BV 2
Nationalität D
Heimathafen Bremen
Typ Segellogger
Rigg Gaffelketsch
Baujahr 1895
Bauwerft Bremer Vulcan
Bauort Bremen
Länge (London) 24,8 m
Länge (Meßbrief) m
Länge über alles 35,4 m
Breite 5,38 m
Tiefgang 2,50 m
Segelfläche 360 m²
Motor Segel
Leistung  PS
Museumshafen Vegesack

Über das Schiff

1895-1921 VEGESACK, Vegesack
1921-24 LILI, Bremen
1924-25 # Hamburg
1925-32 # Uetersen
1932-39 # Hamburg
1939-45 # Norjeby/S
1945-51 MONIKA HARSSEN, Malmö
1951-66 NOSTRA, Stockholm
1966-79 # Härnösand
danach Hamburg

1906 wegen Einbau eines Hilfsdampfkessels um 1,7 m verlg. 1922 motorisiert, Frachtschiff bis 1966. In Härnösand Schulfahrzeug -79. In Hamburg 1980-82 grundlegend restauriert, Schulfahrzeug.
Seit 1984 Charterfahrzeug, Liegeplatz Museumshafen Oevelgönne/Hamburg.
JK 1986

Besanmast auf Segellogger kam herunter
(08.08.16) Im Mündungsgebiet von Elbe und Weser brach am 5.8. nahe der Nordergründe ist am späten Abend der Besanmast des deutschen Segelloggers „Vegesack“, 73 BRZ (MMSI-Nr.: 211226120). Glücklicherweise blieben alle 12 Besatzungsmitglieder unverletzt. Da der hintere der beiden Masten des rund 36 Meter langen Traditionsschiffes samt Segel auf die Ruderanlage gestürzt war, trieb die „Vegesack“ manövrierunfähig nördlich der Tonne A8 im Fahrwasser der Alten Weser.
Über Kanal 16 alarmierte die Besatzung die Seenotretter. Während der Seenotrettungskreuzer „Vormann Steffens“ der Station Hooksiel zu dem etwa 20 Seemeilen entfernten Havaristen unterwegs war, bot der Zollkreuzer „Jade“ Hilfe an. Er nahm ebenfalls Kurs auf die „Vegesack“ und machte zur Sicherheit Standby, bis die Seenotretter eintrafen.
Gegen Mitternacht nahm die „Vormann Steffens“ den Segellogger bei westnordwestlichen Winden um vier Beaufort und 1,5 Metern Seegang auf den Haken. Sie schleppte die „Vegesack“ von der Alten über die Neue Weser in die Jade. Gegen vier Uhr übernahm das Seenotrettungsboot „Baltrum“ der Station Horumersiel mit seiner Freiwilligen-Besatzung den samt gebrochenem Mast mehr als 40 Meter langen und 170 Tonnen schweren Schleppanhang, um ihn sicher durch die enge Hooksieler Hafeneinfahrt zu bringen.
Das Tochterboot „Adele“ der „Vormann Steffens“ diente dabei als Heckschlepper. Bei einsetzendem Ebbstrom, der unmittelbar vor Hooksiel von der Seite auf den Schleppzug wirkte, gelang das schwierige Manöver im zweiten Anlauf.
Quelle:Tim Schwabedissen/Hafenmeldungen 9.8.2016

Die Historie

1895 als Stahlsegellogger „Vegesack BV 2 erbaut von der Werft Bremer Vulkan auf dem Gelände der ehemaligen Lange’schen Werft in Bremen-Grohn, Baunummer 350, für die Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft, Heimathafen Vegesack, Rufzeichen QGBN, 20,26 x 5,36 x 2,85 x (3,087) m,
73,75 BRT, 66,37 NRT, 55 tdw, Verwendung in der Treibnetzfischerei auf Hering auf der Nordsee
1906 Verlängerung um 1,70 Meter beim Bremer Vulkan, Einbau eines Hilfsdampfkessels zum Betrieb der Netzwinde, das Rigg bleibt unverändert, 22,08 x 5,40 x 2,84 m, 87,58 BRT, 63,67 NRT
1914 im August wegen des 1.Weltkriegs aufgelegt in Vegesack
1921 verkauft an Kapitän Carl Wilhelm Wolff, Bremen, Umbau zum Frachtlogger, wahrscheinlich bei der Lühring Werft in Brake, Verwendung in der Frachtfahrt auf Nord- und Ostsee, Heimathafen Bremen
1922 verkauft an Kapitän Johann Heinrich Kultzen in Brake, der Name wird nach Adeline Kultzen, der Ehefrau des Eigners, in „Lili“ geändert
1923 umgebaut, wahrscheinlich in Hamburg-Harburg, neuer Hintersteven, Einbau der ersten Maschine, Deutsche Werke 2 Takt 2 Zylinder Glühkopfmotor 36 PS, 22,08 x 5,40 x 2,84 m, 90,01 BRT, 58,58 NRT
1924 verkauft an Fa. Wilhelm Boelstler & Co. GmbH, Hamburg, der Heimathafen wird nach Hamburg verlegt
1925 verkauft an Kapitän Heinrich Jürgen Freudenberg aus Moorrege bei
Uetersen, Heimathafen Uetersen
1932 Rückverlegung des Heimathafens nach Hamburg
1939 verkauft an Algot Olsson, Djupekås, und Per Helge Hedberg, Norjeby, Schweden, der Name wird in „Lilli“ geändert, Heimathafen Norjeby, Rufzeichen SELG, 22,64 x 5,41 x 3,00 m, 93,81 BRT, 64,41 NRT
1941 Einbau einer neuen Maschine, Alpha Laval 60 PS
1945 verkauft an AB Harro J. Harrsen Import-Export, Malmö, umbenannt in „Monika Harrsen“, Heimathafen Malmö
1945 am 15. Dezember, Strandung der „Monika Harrsen“ nördlich von Varberg, an der SW-Ecke der Insel Getterö, während einer Reise mit 126 to Roggen von Ystad nach Göteborg, das Schiff wird später geborgen
1951 verkauft an eine Partenreederei (Vira Broander, Farö und Herman Ödman, Hamra, beide Gotland), mit dem Schiffsmakler Nils Nostell als Hauptreeder, umbenannt in „Nostra“ nach dem Hauptreeder, Heimathafen Stockholm, Verwendung in der Stückgutfahrt zwischen Gotland und dem Festland
1953 neue Maschine eingebaut, 2 Zylinder Alpha 100 PS
1966 verkauft an die Reederei AB Sjöliner (Kapitän Otto Magnusson), Stockholm
1966 verkauft an die Seemannschule der Zentralen Berufsschule des Landkreises in Härnösand, Nordschweden
1967 neue Maschine eingebaut, Volvo Penta 4 Takt 4 Zyl. 136 PS, diverse Umbauten, das Schiff kommt jedoch nicht als Schulfahrzeug zum Einsatz
1979 verkauft an Frau Friederike Laar, Münster, Überführung des Schiffes von Härnösand nach Hamburg, Heimathafen Hamburg, Rufzeichen DINY, aufwendige Restaurierung zum Traditionssegler
1982 Restaurierung abgeschlossen, als Gaffelketsch getakelt, ca. 400 m² Segelfläche, LüA: 35,40 m, 22,14 x (24,03) x 5,42 x 2,67 m, 83,72 BRT, 44,85 NRT, Reisen im Mittelmeer, Madeira etc., in Charter für das „Rauhe Haus“, Hamburg, zur Resozialisierung von auffällig gewordenen Jugendlichen
1985 Liegeplatz im Hamburger Museumshafen Oevelgönne, Teilnahme an den meisten Oldtimer-Regatten und anderen entsprechenden Veranstaltungen
1989 der Verein Maritime Tradition Vegesack Nautilus e.V., erwirbt das Schiff, Rückbenannt in „Vegesack BV 2“, Heimathafen Bremen, Verwendung als Botschafter der Maritimen Tradition Vegesacks und der Hansestadt Bremen
1996 neue Vermessung nach London 1969: 73 BRZ, 22 NRZ | 2005 neue Maschine installiert: Volvo TAMD74A, 350 PS

Quelle Verein Vegesack BV2 gmbh Tham Körner
Literatur: PIEKFALL 53/1994 u. 56/1995